Essen. . Nach dem frühen Aus bei den Play-offs feilt der Essener Eishockey-Oberligist an dem neuen Kader. Der ganz große Umbruch bleibt wohl aus.

Durchwachsen und mit einem schnellen Ende - so könnte man die abgelaufene Spielzeit in der Eishockey-Oberliga aus Sicht der Wohnbau Moskitos beschreiben. Während der Erzrivale Herner EV inzwischen gegen Peiting das Halbfinale der Play-offs erreicht hat, war die Saison am Westbahnhof bereits nach dem Achtelfinale beendet. Die Starbulls Rosenheim hatten die Mücken nach nur drei Duellen in die Sommerpause gesweept.

Die Eiszeit ist zwar beendet, im Kellergeschoss der Eissporthalle West wird jedoch weiter intensiv gearbeitet. Dort in der Geschäftsstelle feilen die ESC-Verantwortlichen an einem Kader für die Spielzeit 2019/20. Und die Planungen haben auch schon druckreife Ergebnisse.

Erfahrung von knapp 800 Pflichtspielen für die Defensive

Rosenheim auf dem Sprung ins Halbfinale

Die Starbulls Rosenheim, Moskitos-Gegner im Achtelfinale, sind im Viertelfinale gegen die Hannover Scorpions auf dem Sprung ins Halbfinale.

Beim Vizemeister der Nord-Gruppe gewannen die Süddeutschen das dritte Spiel mit 4:2 und führen in der Serie Best-of-Five nun mit 2:1.

Veit Holzmann, Julian Airich, Lars Grözinger, Thomas Richter haben Verträge für die kommende Saison unterschrieben. Daniel Willaschek kommt zudem vom Süd-Oberligisten Blue Devils Weiden. Die Arbeitspapiere von Kapitän Stephan Kreuzmann sowie Topscorer Aaron McLeod sind ohnehin bis 2021 gültig. Es scheint also, als bliebe den Moskitos der ganz große Umbruch wie im Vorjahr, als nur vier Spieler im Verein geblieben waren, in diesem Sommer erspart.

Noch fehlt es zwar in allen Mannschaftsteilen an Personal, aber eine Art Rückgrat gibt es bereits. In Kreuzmann und Richter bleiben dem ESC die besten Abwehrmänner erhalten. Und der 39-jährige Zugang Willaschek bringt die Erfahrung von knapp 800 Pflichtspielen mit. Damit besitzen die Essener bereits ein routiniertes Defensiv-Trio.

Beste Angriffsreihe der Vorsaison bleibt am Westbahnhof

Dazu konnte Coach Frank Gentges eine gesamte Angriffsreihe an den Verein binden, denn Holzmann, Airich und Grözinger bildeten in der vergangenen Saison einen Block. Die Fangemeinschaft freut sich, denn das Angriffstrio genießt aufgrund seiner kämpferischen Art ein hohes Standing.Und punkten können sie auch: Holzmann glänzte als erfolgreichster deutscher Schütze mit 24 Toren, der bullige Airich war sogar der zweitbeste Scorer im gesamtem Team (22 Tore, 28 Vorlagen) und entschied sich trotz zahlreicher Angebote für ein weiteres Jahr in Essen. Für Gentges war das Trio in der letzten Spielzeit „unsere beste Sturmreihe“.

Veit Holzmann spielt ein weiteres jahr bei den Moskitos. Foto: Michael Gohl
Veit Holzmann spielt ein weiteres jahr bei den Moskitos. Foto: Michael Gohl

Eine grobe Achse mit Führungsspielern steht damit bis auf einen Torhüter, denn Patrik Cerveny wird den Verein in Richtung DEL verlassen. Ein absehbarer, aber dennoch bitterer Verlust für die Moskitos: Cerveny rettete dem ESC vergangene Saison einige Punkte, hatte ligaübergreifend die beste Save-Quote und wurde mit nur 22 Jahren von einem Fachmagazin zum „Torhüter des Jahres“ der Oberliga Nord gewählt.

Ausbildungsclub oder Schwerpunkt Erfahrung

Verteidiger Thomas Gauch heuert ebenfalls im Oberhaus an, Marcel Pfänder sowie Leon Fern zieht es in die DEL2. „Die Jungs haben hart für ihre Chance gearbeitet“, sagt Gentges, der seinem Ruf als Förderer der Jugend mal wieder alle Ehre gemacht hat.

Ob die Moskitos allerdings auch künftig ihrer Philosophie als Ausbildungsclub treu bleiben können oder lieber auf Erfahrung setzen, ist unklar. Die U23-Regelung der ersten beiden Ligen macht junge Talente zu einem raren Gut. Gestandene Spieler wiederum kosten Geld, das erst einmal aufgebracht werden muss. In den kommenden Tagen wollen die Moskitos Stellung zur künftigen Ausrichtung nehmen.