essen. . Vereinsvorstand und der Trainer haben unterschiedliche Auffassungen von der Ausrichtung. Julian Engelmeyer übernimmt vorerst.
Wenn der SV Burgaltendorf am Sonntag (13.30 Uhr, Windmühle) sein finales Testspiel gegen den SC Velbert bestreitet, wird Philip Kruppe nicht mehr an der Seitenlinie stehen. Der Fußball-Landesligist hat sich eine Woche vor dem Restrundenstart überraschend von seinem Trainer getrennt. Bis auf Weiteres leitet der bisherige Co-Trainer Julian Engelmeyer das Training.
Die Entscheidung fügt sich in dieser Saison ein in die Reihe von ungewöhnlichen Trainerwechseln bei den Essener Landesligisten. Der FC Kray ersetzte noch vor Saisonbeginn Muhammet Isiktas durch Michele Lepore, zu Beginn der Winterpause setzte BG Überruhr nach vier Siegen in Serie Jörg Dohmann vor die Tür und installierte Stefan Lorenz.
In hektischen Spielen wirkte das Team kopflos
Auf der Vereinsseite heißt es, es sei eine Trennung „in beidseitigem Einvernehmen. Grund dafür sind unterschiedliche Auffassungen über die künftige Ausrichtung des Vereins und der ersten Mannschaft“.
Kruppe hatte den SVA im Sommer 2017 übernommen und beendete die Saison als Aufsteiger auf Platz neun, gewann zudem die Hallenstadtmeisterschaft. In dieser Saison überwinterte er nach sechs Siegen aus den letzten acht Spielen auf Rang sechs, steht zudem im Halbfinale des Kreispokals und ist damit für den Verbandspokal qualifiziert.
Allerdings hatte Burgaltendorf in diesem Zeitraum auch einen längeren Negativlauf zu überstehen. Im Vorjahr holte der SVA von März bis September in 22 Ligaspielen nur vier Siege. Auffällig war zudem, dass das Team in hektischen und harten Spielen mitunter kopflos wirkt. Dabei besitzt der SVA ein gestandenes Landesligateam mit Spielern, die zum Teil sogar über Regionalligaerfahrungen verfügen.
Verein fühlt sich in Landesliga richtig aufgehoben
Ausschlaggebend war letztendlich wohl ein anderer Punkt. Kruppe arbeitete vor der Burgaltendorfer Station unter anderem in den Nachwuchsleistungszentren vom MSV Duisburg und VfL Bochum, ist von dort professionelle Abläufe gewohnt. Der Inhaber einer A-Trainer-Lizenz gilt zudem als sehr ehrgeizig. Der Verein sieht sich dagegen allein schon durch seine Platzsituation in der Landesliga richtig aufgehoben und hegt keine Aufstiegsambitionen. Eine Sonderrolle soll die Erste ohnehin nicht spielen.
Letztendlich gingen die Meinungen bei der Mannschaftsführung und der sportlichen Ausrichtung derart auseinander, dass man sich sofort trennte. Somit läuft die Suche nach einer langfristigen Trainerlösung weiter. Nach Arnd Herbst und Ulf Ripke ist Kruppe der dritte Trainer, der keine zwei Jahre geblieben ist.