Der Traditionsmannschaft von Rot-Weiss Essen reichen ein Sieg und ein Remis nicht, um weiterzukommen. Oberhausen verteidigt den Pokal.
Für das Halbfinale hat es beim NRW-Traditionsmasters für Rot-Weiss Essen nicht gereicht, trotzdem war Trainer Frank Kurth mit dem Abschneiden seiner Mannschaft zufrieden. Hinter dem 1.FC Köln und dem späteren Turniersieger Rot-Weiß Oberhausen belegten die Essener den dritten Platz der Gruppe A.
Den Sprung in die Runde der letzten vier verspielten die Essener wohl schon in der Auftaktpartie gegen das Traditionsteam des 1. FC Köln. Nachdem die Domstädter in Führung gegangen waren, glich Stefan Lorenz zwar noch aus – zahlreiche weitere Chancen ließ das Kurth-Team aber liegen. „Wir sind zu lässig mit unseren Möglichkeiten umgegangen“, stellte der Trainer fest.
Davon war im zweiten Gruppenspiel gegen Fortuna Düsseldorf nichts mehr zu sehen. RWE setzte sich mit 5:1 durch und meldete sich im Kampf um einen der ersten beiden Plätze der Gruppe zurück. „Das war ein sehr, sehr schönes Spiel meiner Mannschaft“, zeigte sich Frank Kurth zufrieden. Im abschließenden Gruppenspiel gegen den Revierrivalen Rot-Weiß Oberhausen – bei dem es auf und neben dem Feld hitzig zuging – setzte es dann aber eine 1:2-Niederlage. Damit war das Turnier für Essen frühzeitig beendet. „Insgesamt haben wir uns relativ gut verkauft und können mit unserer Leistung zufrieden sein“, so Kurth.
Kurth kritisiert ruppige Gangart
Köln und Oberhausen zogen ebenso wie der FC Schalke 04 und der VfL Bochum ins Halbfinale ein. Dort setzte sich Bochum zunächst mit 4:2 gegen Köln durch, dann bezwang RWO den FC Schalke mit 6:3 nach Neunmeterschießen. Im Anschluss an die Partie ging es ob der rauen Spielweise der Oberhausener turbulent weiter, vor allem S04-Keeper Christian Wetklo ärgerte sich.
Auch Frank Kurth fiel die ruppige Gangart beim Turnier auf – wollte das aber nicht allein an den Oberhausenern festmachen. „Die Veranstalter müssen aufpassen, dass es den Charakter eines Freundschaftsturnieres nicht verliert. Es gibt Veranstalter, die verbieten das Grätschen komplett, darüber sollte nachgedacht werden“, sagte Kurth. Auch deshalb sei es die richtige Entscheidung gewesen, dass er in diesem Jahr nicht mehr selbst auf dem Feld gestanden habe. Kurth betonte: „Wir sprechen hier vom Traditionsfußball, da müssen wir die körperliche Härte nicht sehen.“
Der ehemalige RWE-Torwart freute sich vor allem, viele alte Weggefährten wieder getroffen zu haben. „Dadurch, dass es nun auch ein Traditionseinlagespiel gab, waren einige Alt-Internationale mit dabei“, so Kurth. Ehemalige Stars wie Hermann Gerland, Klaus Fichtel oder Olaf Thon gaben sich die Ehre, mit gar 71 Jahren stand der ehemalige Düsseldorfer Egon Köhnen auf dem Platz, den Frank Kurth noch aus seinen Anfangstagen als Fußballer kennt.
Siegtor fällt kurz vor Schluss
Im Finale standen sich schließlich der VfL Bochum und Rot-Weiß Oberhausen gegenüber – und lieferten sich bis in die Schlussminuten ein packendes Duell. Erst gingen die Bochumer durch Daniel Kaczor in Führung, Julian Lüttmann glich zwei Minuten vor dem Ende für RWO aus, ehe David Müller 85 Sekunden vor dem Ende den Siegtreffer für RWO erzielte. Die Essener konnten sich das gemütlich von der Tribüne aus anschauen.
RWE-Kader: Sascha Kirschstein – Dennis und Tim Brinkmann, Stefan und Michael Lorenz, Frank Löning, Alexander Thamm, Mario Klinger, Marco Manske, David Czyszczon, Erwin Koen.