Essen. . Furioser Start an der Hafenstraße: Leverkusens Ann-Kathrin Vinken sieht nach acht Sekunden die Rote Karte. Die SGS Essen dreht nach der Pause auf
Was für ein Start in dieses Flutlichtspiel an der Hafenstraße am Mittwochabend: Nach acht Sekunden war der Matchplan von Leverkusens Trainerin Verena Hagedorn bereits über den Haufen geworfen. Ihre Spielerin Ann-Kathrin Vinken hätte sich das Warmmachen auch getrost sparen können, denn nach acht Sekunden machte sie sich wieder auf den Weg in die Kabine, nachdem sie Nationalspielerin Lea Schüller auf dem Weg zum Tor zu Fall brachte: Notbremse, Rote Karte. In Überzahl siegte die SGS gegen den Drittletzten der Frauenfußball-Bundesliga Bayer Leverkusen mit 5:0 (1:0).
Doch in Überzahl taten sich die Essenerinnen zunächst schwer. Es fehlte ihnen beim Passspiel in die Tiefe an Präzision. Solche Angriffsbemühungen stellten die Leverkusenerinnen nicht vor Probleme. Torgefahr strahlte die SGS nur bei Distanzschüssen von Turid Knaak (2.), Jana Feldkamp (6.) und nach einem Kopfball von Lena Oberdorf (10.) aus. In Unterzahl blieb Bayer aber durchaus gefährlich. Ivana Rudelic lief einen Konter, SGS-Torhüterin Kim Sindermann klärte mit der Faust zur Ecke (24.).
In der 33. Minute jubelten dann die Essenerinnen erstmals. Auf der rechten Außenbahn setzte sich Jacqueline Klasen durch, sie schaute hoch und passte den Ball in den Rücken der Abwehr auf Oberdorf – 1:0. Nur zwei Minuten später verpasste Lea Schüller das 2:0, danach scheiterte Knaak an Bayer-Schlussfrau Anna Klink (36.). Leverkusens Rudelic hatte dann die Chance zum Ausgleich. Sie hatte den Ball bereits an der herausstürmenden Sindermann vorbeigespitzelt, doch vor der Torlinie klärte Klasen zum Einwurf.
Auch die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag in Form eines Torjubels. Kurz zuvor bewies SGS-Trainer Daniel Kraus beim ersten Spielerinnenwechsel ein glückliches Händchen. Jule Dallmann kam für Danica Wu ins Spiel, und die Neue bereitete 15 Sekunden nach Wiederanpfiff das zweite Tor von Oberdorf vor. Dallmann belebte zudem das Schönebecker Spiel auf der linken Seite, bereitete einige gute Angriffe vor. Für das 3:0 zeichnete aber Lea Schüller nach einer Flanke von Spielführerin Manjou Wilde per Kopf verantwortlich.
Im Minutentakt gefährlich vor dem Bayer-Tor
Die SGS spielte nun so, wie in Überzahl gespielt werden sollte: schnell, präzise, druckvoll nach Ballverlusten, über die Außenpositionen. Im Minutentakt kamen die Essenerinnen gefährlich vor das Bayer-Tor.
Für den vierten Treffer musste allerdings ein Eckball herhalten. Marina Hegering köpfte ein. Sarah Freutel legte keine 60 Sekunden später das 5:0 nach. Freutel war es auch, die in der Schlussphase Leverkusens Anna Klink zu zwei Glanzparaden zwang (84., 87.). Turid Knaak traf zwei Minuten vor dem Ende noch den Pfosten.
Ein Arbeitssieg im Schongang war es für die Schönebeckerinnen aber nur im zweiten Durchgang – trotz 90-minütiger Überzahl.
SGS Essen -
Bayer Leverkusen
5:0 (1:0)
SGS: Sindermann – Ostermeier (77. Nesse), Hegering, Brüggemann, Klasen – Feldkamp, Wilde, Oberdorf (62. Freutel), Wu (46. J. Dallmann) – Schüller, Knaak
Tore: 1:0 Oberdorf (33.), 2:0 Oberdorf (46.), 3:0 Schüller (57.), 4:0 Hegering (73.), 5:0 Freutel (74.)
Schiedsricherin: Katrin Rafalski
Zuschauer: 417
Besonderes Vorkommnis: Rot für Vinken (1., Notbremse)