Essen. . Olympiastützpunkt lud ins Sportinternat zur Regionalkonferenz, um Verbundsystem zu prüfen. OB Thomas Kufen plant auch Runden Tisch.

Dass die Kommunikation zwischen Verwaltung und den Sportvereinen in dieser Stadt zuweilen sehr zu wünschen übrig lässt, darüber wurde in den vergangenen Wochen einige Male berichtet. Wo und wann Sportstätten saniert werden, wie lange die Reparaturarbeiten dauern werden, darüber wurden die betroffenen Klubs allzu oft nur unzureichend informiert – wenn überhaupt.

Aber es geht auch anders. Die Sporteinrichtungen des Helmholtz-Gymnasiums und der Elsa-Brändström Realschule sind so sanierungsbedürftig, dass sich selbst die Eltern der sportlichen Talente schon bei der Schulleitung beklagten. Schließlich sind beide Einrichtungen Partner des Förderverbundsystems „Eliteschule des Sports“, das noch 2013 vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) als bundesweit vorbildlich ausgezeichnet wurde.

Der aktuelle Stand ist alles andere als vorbildlich

Doch der aktuelle Stand ist alles andere als vorbildlich. Die Sporthallen müssen modernisiert werden, die Halle der Realschule ist derzeit gar nicht nutzbar. Der Sportplatz (Asche) des Helmholtz bräuchte einen Kunstrasen. Und ein Kraftraum, eigentlich Pflicht für Sportschulen, fehlt gänzlich.

Schwimmzentrum muss saniert werden

Hiobsbotschaft für die Startgemeinschaft Essen. Das Schwimmzentrum in Rüttenscheid muss im nächsten Jahr von Mai bis Oktober wegen Sanierungsarbeiten geschlossen werden.

Leidtragende sind vor allem auch die Top-Schwimmer der SGE, die sich auf die Weltmeisterschaften vorbereiten, die im Juli 2019 in Gwangju (Südkorea) stattfinden.

Eine Ausweichmöglichkeit wäre theoretisch das Grugabad mit seiner 50-Meter-Bahn. Das Thurmfeld (nur 25-m-Bahn) kommt wohl nicht in Frage.

Zumindest für diese beiden Prestigeobjekte scheint nun Besserung in Sicht. Auf Einladung des Olympiastützpunktes Rhein-Ruhr, der ja ebenfalls in Essen an der Wittekindstraße angesiedelt ist, trafen sich im Sportinternat in Rüttenscheid hochrangige Verantwortungsträger und Partner des Leistungssport-Fördersystems zur alljährlichen Regionalkonferenz.

Einen Tag zuvor hatten die Direktoren des Helmholtz-Gymnasiums und der Elsa-Brändström-Realschule einen Termin im Büro des Oberbürgermeisters wahrgenommen, um ihre Probleme noch einmal vorzutragen. OB Thomas Kufen machte das Ganze zur Chefsache und schaute ebenfalls bei der Regionalkonferenz vorbei.

Staatskanzlei stellt finanzielle Hilfe in Aussicht

„Bei dieser turnusmäßigen Sitzung werden einmal im Jahr die Förderstrukturen geprüft und bewertet“, erklärt Internat-Geschäftsführer Horst Melzer. Und natürlich werde dort auch besprochen, wie man Dinge optimieren könne. Genau das ist das Anliegen der beiden Essener Partnerschulen, die sich eine verbesserte Infrastruktur wünschen. Wolfgang Fischer, Sportreferatsleiter in der Staatskanzlei NRW, stellte bereits finanzielle Hilfe in Aussicht. Mit bis zu 90 Prozent der Kosten könnte das Land solche Maßnahmen fördern.

Auch OB Thomas Kufen zeigte sich entschlossen zu helfen. „Er hat vorgeschlagen, dreimal im Jahr hier im Internat einen Runden Tisch einzuberufen mit allen Beteiligten, um die Dinge rund um die Eliteschule des Sports zu optimieren“, freut sich Melzer. Der erste Termin soll bereits im Januar sein. Und noch mehr. „Vor diesem Runden Tisch soll jeweils der gesamte Verwaltungsvorstand statt im Rathaus im Internat tagen, um Sportförderung auch mal hautnah zu erleben“, freut sich Melzer über diese Wertschätzung „seines“ Hauses.