Essen. . In der Kreisligist A steigt in Haarzopf das Spitzenspiel. Tabellenführer Werden-Heidhausen hat seit über sieben Monaten nicht mehr verloren.
Um den SC Werden-Heidhausen war es zuletzt ruhig geworden. 2008 gewann der Fußballverein die Essener Hallenstadtmeisterschaft, danach ging es peu à peu bergab, mit dem Abstieg in die Kreisliga A 2016 als Tiefpunkt. Doch es könnte eine neue Erfolgsgeschichte beginnen: Werden-Heidhausen hat bislang alle elf Saisonspiele in der Kreisliga gewonnen und vor dem Spitzenspiel am Sonntag bei SuS Haarzopf (14.30 Uhr, Föhrenweg) bereits acht Punkte Vorsprung auf den Zweiten.
Auch für den Trainer kommt der Aufschwung überraschend
„Dass es so gut läuft, kommt auch für mich überraschend“, sagt Danny Konietzko, der beim Hallentitel noch Kapitän war und seit 2011 Cheftrainer ist. Den Startpunkt des aktuellen Laufs seines Teams sieht er aber nicht in der Sommerpause, sondern in der Rückrunde der vergangenen Saison: „Damals hat ein Prozess eingesetzt, den man als Trainer nur bedingt steuern kann. Es hat sich ein Teamgeist entwickelt, den ich so in meiner aktiven Zeit nie erlebt habe.“ Die letzte Niederlage liegt bereits über sieben Monate zurück.
Auch wenn Werden und Heidhausen zu den besser situierten Stadtteilen gehören: Finanzstark ist der Verein nicht. Deshalb dachten die Verantwortlichen um. Das Geld wurde nicht mehr nur in Spieler investiert, sondern auch in ein Trainingslager auf Borkum, in die Ausrüstung fürs Team und diverse Mannschaftsabende. Das Ergebnis: Die Mannschaft spielt besser, als es die Summe der Einzelspieler eigentlich hergibt.
Es hat sich ein ungewöhnlicher Teamgeist entwickelt
„Wir hatten im Sommer nur zwei Neuzugänge, sind eingespielt und haben einen Lauf“, sagt Konietzko, dessen Team vor allem defensiv extrem diszipliniert arbeitet – selbst Schonnebecks Oberligatrainer Dirk Tönnies staunte bei einem Turnier über die Ordnung auf dem Platz.
Dabei besteht der Kader überwiegend aus Spielern aus der Umgebung – mittlerweile eher die Ausnahme im Essener Amateurfußball. Kapitän Florian Kleine-Beck hat bisher fast seine gesamte Seniorenkarriere in Werden erlebt, Spielmacher Tobias Kammann war von der Ersten bis zur Dritten für alle Mannschaften des Vereins am Ball, und Routinier Marc Scheirich war bereits beim Hallentitel 2008 dabei.
Diesem Weg will der Verein auch im Falle eines Aufstiegs folgen. „So weit planen wir eh noch nicht. Aber wir würden auch dann nichts Gravierendes ändern“, sagt Konietzko.