essen. . Nach schwacher erster Halbzeit und Rückstand wechselte Dirk Tönnies mit Marc Enger die Wende ein und feierte einen 2:1-Derbysieg.

Spvg. Schonnebeck -
ETB Schwarz Weiß 2:1 (0:0)

Schonnebeck: Bley, Langen, Denker, Engelberg, Ogrzall, Skuppin, Bartsch (78. Yerek), Bosnjak (90. Oteng), Patelschick, Enz (64. Enger), Müller.
ETB: Möllerke, G. Tomasello, Riebling, Fechner, Michalsky, Tsourakis (77. Oh), Erdogan, Haubus, A. Tomasello, Fakhro (84. Yokozawa), Ellmann.
Tore: 0:1 Fakhro (68.), 1:1 Bosnjak (75.), 2:1 Enger (87.)
Zuschauer: 447

Wenn Manni Wölpper in dieser Nacht mehrmals schweißgebadet hochschreckt, liegt es nicht an der Umstellung auf Winterzeit: Der ETB unterlag am Schetters Busch mit 1:2 ein Derby, was nie und nimmer hätte verloren gehen dürfen. Doch nach 90 Minuten tanzten nur die Grün-Schwarzen im Mittelkreis und es dröhnte ein „Derbysieger, Derbysieger“ durchs Stadion. Glückliche Schonnebecker.

Zur Pause hätten wohl beide Teams ein Unentschieden erfreut gegengezeichnet, die Platzherren noch mehr als die Gäste. Wenn es bis dato gefährlich wurde, dann vor dem Tor von Spvg-Keeper Andre Bley, der aber nur bei einem Kopfball von Malek Fakhro (15.) einmal seine Handschuhe benutzen durfte. Auf der Gegenseite herrschte dagegen totale Chancenebbe, jeder Versuch in die Spitze landete bei einem ETB-Spieler. „In der Pause habe ich meinen Spielern gesagt, dass wir uns heute den Sieg erarbeiten werden, dass wir gut drin sind im Spiel“, war die optimistische Einschätzung von Trainer Dirk Tönnies. Und er sollte Recht behalten, weil er mit Marc Enger auf der Bank eine Art Erfolgs-Police in der Hinterhand besaß.

Enttäuschende Kulisse von 447 Zuschauern

Tatsächlich wurden die Schonnebecker nach dem Wechsel etwas mutiger: Ein Kopfball des omnipräsenten Simon Skuppin (48.) nach Flanke von Timo Patelschick ging knapp über den Kasten, beim Kopfball von Dominik Enz (50.) nach Müller-Flanke war ETB-Torwart Sven Möllerke zur Stelle.

Als sich die Partie vor der enttäuschenden Derby-Kulisse von 447 Zuschauern endgültig zu Gunsten der Gastgeber zu verlagern schien, schlug der ETB doch noch zu: Athanasios Tsourakis ließ sich beim Strafraum-Tanz auch von drei Verteidigern nicht bremsen, der feinfüßige Ömer Erdogan, zusammen mit Aki Tomasello eindeutig Chef im Mittelfeld, legte quer – und Malek Fakhro schloss trocken ab: 0:1 nach 68 Minuten.

Tönnies und seine Versicherungspolice Enger

Doch da hatte Dirk Tönnies schon seine Police eingereicht, mit Enger wendete sich nun das Blatt. Luka Bosnjak (75.) stellte mit einem schön verdeckten Drop-Kick aus 18 Metern auf 1:1. Nach 80 Minuten konnte der ETB erahnen, dass dieser Nachmittag böse enden würde, als ein Kopfball von Michalsky vom Innenpfosten zurück ins Feld prallte. „Geht der Kopfball vom Capitano rein, dann wären wir wohl als glückliche Sieger vom Platz gegangen“, mutmaßte Wölpper. Stattdessen zeigte Glücksgöttin Fortuna ihm die kalte Schulter: Wieder einmal auf rechts ging Bosnjak auf und davon und in der Mitte wurde Enger nur fahrlässig gedeckt, der wuchtig unter die Latte abschloss.

„Die Mannschaft tut mir leid, weil unsere kleine Serie heute zu Ende ging“, so ein zerknirschter Gästecoach. „Wenn der Innenpfosten-Treffer rein geht, verlassen wir das Match als Verlierer“, bekannte Tönnies, meinte aber auch: „Wer den Platz als Sieger verlässt, verdient es sich irgendwo so.“