essen. . Aber Manni Wölpper muss in der neuen Saison wichtige Leistungsträger bei den Schwarz-Weißen ersetzen. Der Trainer ist dennoch optimistisch.
Für einen Mann, der eine große Bürde trägt, wirkt ETB-Trainer Manfred Wölpper bemerkenswert locker. Beim Trainingsauftakt des Fußball-Oberligisten ruft er begeistert: „Das ist Fußball“, als Girolamo Tomasello maßgenau auf den Kopf von Malek Fakhro flankt. Und als Leon Lieske es mit der Härte im Zweikampf übertreibt, nimmt der Trainer ihn väterlich zu Seite. Dabei könnte Wölpper auch grübelnd am Rand stehen und sich fragen: „Wie soll ich nur die Ziele des Vereins erreichen?“
Vor etwas mehr als einem Jahr präsentierte der ETB sein Konzept „Regio2go“. Binnen zwei Jahren wolle man zurück in die Regionalliga, hieß es damals. Daran hat sich nichts geändert: In dieser Saison wollen die Schwarz-Weißen also aufsteigen. Doch es bestehen Zweifel, ob der aktuelle Kader dazu die Qualität hat. Während Konkurrenten wie die SSVg Velbert, der 1. FC Bocholt und SF Baumberg aufrüsteten, hat sich der ETB auf dem Papier verschlechtert. Das aufzufangen, wird eine schwierige Aufgabe für Wölpper. Doch der gibt sich bemerkenswert unbeeindruckt: „Ich lass’ mich nicht auf den Aufstieg festnageln, aber wir haben eine gute Mannschaft, mit der wir oben mitspielen können.“
Erdogan sucht sein Glück als Profi in der Türkei
Drei Stammspieler verlor der ETB im Sommer: Johannes Focher, einer der besten Torhüter der Oberliga, wechselte nach Meinerzhagen, Spielmacher Ömer Erdogan will sich in der Türkei als Profi versuchen und der laufstarke Kevin Kehrmann kehrt zum FC Kray zurück. Dafür kamen sechs externe Neuzugänge, von denen einzig Linksverteidiger Robin Riebling (TV Jahn Hiesfeld) als gestandener Oberligaspieler durchgeht. „Es ist keine Erfolgsgarantie, Spieler aus höheren Ligen zu holen“, sagt Wölpper. „Wir haben dafür hungrige Spieler geholt.“
Ein Vorteil könnte sein, dass der ETB endlich auf eine erfolgreiche Vorsaison aufbauen kann: Rang sechs, gegen Meister Straelen und den Zweiten Schonnebeck gab es sogar zehn von möglichen zwölf Punkten. Das Korsett dieser Mannschaft bleibt bestehen: Torjäger Marvin Ellmann, der in der zurückliegenden Spielzeit 32 Treffer erzielte. Abwehrspieler Robin Fechner, der sich zum Anführer der Mannschaft aufschwang. Und der quirlige Athanasios Tsourakis, der in der Offensive für die Überraschungsmomente da ist. „Wir haben viele Spieler gehalten, von denen es uns viele nicht zugetraut haben“, sagt Wölpper. Die Defensive war häufig das Problem. „Wir haben viele Tore geschossen. Das mit dem Verteidigen hat nicht immer so gut funktioniert.“
Im Etat ist noch Platz für zwei Neue
Doch um tatsächlich um den Aufstieg mitwirken zu können, wird Wölpper viele Spieler auf ein neues Leistungsniveau führen müssen – wie Kohei Yokozawa. Der wendige Außenstürmer kam in der Winterpause als Wölppers Wunschspieler vom Landesligisten ESC Rellinghausen und deutete nach Anlaufschwierigkeiten sein Potenzial mit drei Treffern an. Auch von Emre Kilav, bei RWE in der Jugend-Bundesliga einst einer der Besten, erhoffen sich die Verantwortlichen den Durchbruch. Große Stücke hält man auch auf Alessandro Tomasello, der fast die gesamte Rückrunde verletzt ausfiel.
Und vielleicht finden noch ein bis zwei Spieler den Weg an den Uhlenkrug. Platz im Etat besteht, wie Wölpper andeutet: „Das muss dann aber ein Spieler sein, der die anderen besser macht.“ Bei den ambitionierten Zielen würde das helfen.