halle. . SGS-Stürmerin sorgt beim 4:0-Sieg gegen Tschechien für Aufbruchsstimmung in der DFB-Mannschaft. 20-Jährige Essenerin erwischt einen Traumtag.

Lea Schüller bringt die deutsche Nationalmannschaft zurück in die Erfolgsspur. Beim 4:0 in der WM-Qualifikation über Tschechien erzielt die Angreiferin des Essener Frauenfußball-Bundesligisten alle vier Treffer. Zweimal mit links, einmal mit rechts und noch ein Kopfballtor dazu: Die 20-Jährige erwischte einen Traumtag und sorgte für das perfekte Debüt von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch. Und mehr noch: Sie sorgt für Aufbruchsstimmung im deutschen Team.

„In ein, zwei Jahren wird diese Mannschaft wieder die Weltspitze mitbestimmen“, erklärt Hrubesch. Dass ausgerechnet die jüngste Spielerin im Kader mit vier Treffern herausragte, freute ihn besonders. Schließlich überraschte es schon ein wenig, dass Schüller unter anderem den Vorzug vor Mandy Islacker erhielt. Aber die Essenerin lieferte wohl schon im Training Argumente. „Ich bin überwältigt und freue mich riesig über die Tore“, sagte sie.

Fünf Tore mal in der U17 für Schüller

In der U17 habe sie einmal fünf Mal in einem Spiel getroffen, aber das dürfte nicht annähernd vergleichbar gewesen sein, mit dem, was sie in ihrem erst sechsten Länderspiel ablieferte. Und dennoch ist Schüller der Rummel um ihre Person beinahe unangenehm: „Ich musste ja nicht viel machen, die Bälle wurden mir vom Team doch auf den Fuß gelegt. Ich habe nur das getan, was mir der Trainer mit auf den Weg gegeben hat: Tore machen.“

Diese Zurückhaltung zeigte Schüller auf dem Platz nicht. Bereits nach vier Minuten luchste sie einer Tschechin den Ball ab, ließ eine weitere Gegenspielerin stehen und schlenzte sehenswert ins lange Eck. Wohl gemerkt mit dem schwächeren linken Fuß. Beim 2:0 und 4:0 stand sie eben da, wo eine Angreiferin stehen muss und staubte ab. Das 3:0 aber war spektakulär, als Schüller nach einer Ecke den Ball per Bogenlampe mit dem Kopf über die Torhüterin hinweg einnetzte.

Guter Einstand auch für Interimstrainer Horst Hrubesch, hier mit der Torschützin.
Guter Einstand auch für Interimstrainer Horst Hrubesch, hier mit der Torschützin. © firo Sportphoto

Dank Schüller übernahm die deutsche Elf in ihrer Quali-Gruppe wieder die Führung. Allerdings könnte Island, das ein Spiel weniger auf dem Konto hat, die DFB-Auswahl noch einholen. Allerdings hat es die Elf von Hrubesch selbst in der Hand, im direkten Duell alles klar zu machen. Erst einmal gilt es bis dahin, die Hausaufgaben zu erledigen. Die erste schon am Dienstag (16 Uhr) in Slowenien. „Da müssen wir wieder gewinnen“, weiß Schüller, die dann wohl auch wieder dabei sein dürfte.

Schwieriger dürfte es Sara Doorsoun haben, die gegen Tschechien zwar über 90 Minuten in der Innenverteidigung spielte, aber nicht voll überzeugen konnte.