essen. . Für den Kampf am Samstag am Hallo hat der Essener Profiboxer sein Trainingspensum noch einmal gesteigert. Gegner Mazanik ist ein zäher Kämpfer.

Am vergangenen Dienstag ist Patrick Korte 34 Jahre alt geworden, doch zum Feiern blieb dem Essener Profiboxer überhaupt keine Zeit, denn der Countdown läuft. Es naht der große Tag. Am kommenden Samstag wird der Deutsche Meister aus Essen in der Halle am Hallo gegen den Weißrussen Andrei Mazanik um den GBA-Titel im Schwergewicht kämpfen. Es wird bei der 2. Essener Fight Night (ab 17 Uhr)in Stoppenberg der letzte von insgesamt neun Kämpfen sein.

Eine allgemeine Frage vorweg: Wie lief denn die Vorbereitung auf den Kampf?

Korte: Sie lief tadellos, ich bin unverletzt geblieben und habe das intensivste und individuellste Trainingscamp meiner bisherigen Profi-Karriere hinter mir.

Wie sah denn der Ablauf in der Vorbereitung aus?

Ich habe neben meinen normalen Einheiten auch noch sechs Tage in Alicante trainiert. Dort konnte ich meine Kondition weiter verbessern und habe mein Krafttraining mehr auf Schnellkraft, beispielsweise mit Medizinbällen, umgestellt. Momentan wiege ich 108 Kilogramm, so wenig wie noch nie vor meinen Kämpfen. Das spricht für einen guten Fitnesszustand.

Aus Ihren Fotos bei Facebook kann man schließen, dass Sie mit dem ehemaligen Weltmeisterschaftsherausforderer Kevin Johnson trainiert haben. Wie kam dieser Kontakt zustande?

Das ist richtig. Johnson war einer meiner Hauptsparringspartner in der Kampfvorbereitung. Da er momentan in Gelsenkirchen trainiert, hatten wir keine Probleme, Kontakt aufzunehmen. Diese Einheiten mit ihm waren sehr lehrreich und haben mich enorm gefordert. Kevin Johnson stand schon mit Größen wie Vitali Klitschko und Tyson Fury zwölf Runden im Ring und konnte mir deshalb auch viele Tipps geben.

Auch beim Sportforum Essen ein gern gesehener Interviewgast: Patrick Korte mit Moderator  Björn Schüngel.
Auch beim Sportforum Essen ein gern gesehener Interviewgast: Patrick Korte mit Moderator Björn Schüngel.

Der Gegner am Samstag heißt Andrei Mazanik aus Weißrussland, der mit einer Erfahrung von zwölf Siegen aus 20 Kämpfen anreist. Wie schätzen Sie ihn ein?

Andrei ist deutlich erfahrener als ich und extrem zäh. Ich erwarte einen langen Kampf, und es könnte durchaus möglich sein, dass ich zum ersten Mal die kompletten zehn Runden boxen muss. Er hat einen sehr ruhigen Boxstil und ist nicht zu unterschätzen.

Wie sehen denn die letzten Tage vor dem Kampf aus?

Die Vorbereitung ist abgeschlossen. Wir haben das Lauftraining und Sparring komplett eingestellt. Jetzt heißt es, die Konzentration hoch zu halten und sich mental auf den Kampf einzustellen.

Sollten Sie den Kampf gewinnen, was kommt dann? Gibt es Pläne?

Das überlasse ich meinem Management. Ich denke immer von Kampf zu Kampf. Mein langfristiges Ziel ist aber, um die Europameisterschaft zu boxen.

Vor kurzem starb Ihr ehemaliger Trainer Franz Stahlschmidt. Werden Sie ihm diesen Kampf widmen?

Ja, definitiv. Franz Stahlschmidt war mein erster Box-Trainer und sein Tod trifft mich wirklich sehr. Das kommende Duell möchte ich auch für Franz gewinnen.

Wie viele Zuschauer erwarten Sie und hätten Sie einen letzten Gruß an die Leser?

Es sind bereits knapp 2500 Karten verkauft, und ich erwarte eine Kulisse von knapp 3000 Zuschauern. Das ist bislang für mich der größte Kampf. Es macht mich stolz, dass sich so viele Menschen mein Duell ansehen und mich unterstützen wollen. Es werden unter anderem die Spieler von Rot-Weiss-Essen sowie die Handballer von Tusem da sein. Ich freue mich auf den Kampf und danke jedem Einzelnen für die Unterstützung.