Essen. Paviz Noroozi sieht die Sporthalle Bergeborbeck als Aushängeschild der Stadt. Damit das so bleibt, ist er bis zu 16 Stunden pro Tag vor Ort.
Auf dem Gelände der ehemaligen Phönixhütte steht seit 1976 die Sporthalle Bergeborbeck. Seit 2008 ist Parviz Noroozi hier Hallenwart. Er löste damals den legendären Rolf Buschmann ab, der in den Ruhestand ging und viel zu früh verstarb. Noroozi wusste, in welch große Fußstapfen er trat. Mit seiner offenen, herzlichen Art und seinem fröhlichen Lachen gewann er schnell die Sympathien der vielen Besucher in der Friedrich-Lange-Straße. Die Anlage gilt nach der Renovierung und Neugestaltung sowohl des Hallen- und später auch Umkleidebereichs Anfang der 2000er Jahre als eine der Vorzeigesportanlagen in Essen.
Für Hallenwart Noroozi ist sie ein Stück weit sein „Kind“, das er hütet und pflegt. „Ich sehe die mir anvertraute Anlage als ein Aushängeschild der Stadt Essen. Sie liegt in einem Umfeld, das sicher nicht zu den ersten Wohnadressen gehört. Gerade deshalb ist es so wichtig, den Menschen hier eine Möglichkeit zu geben, sich zu bewegen, Sport zu treiben und damit fit zu bleiben.“
Hallenwart ist bis zu 16 Stunden im Dienst
Für ihn muss daher die ganze Anlage im Außen- wie im Innenbereich tipptopp gepflegt sein. „Stimmen die Voraussetzungen, fühlen sich die Menschen wohl und gehen pfleglich mit den Dingen um“, ist seine Beobachtung.
Und dafür sind 14-16-Stunden-Tage keine Seltenheit, in der Spitze auch schon mal sieben Tage die Woche. Morgens um acht Uhr geht es mit den benachbarten Schulen los. Auch gibt es Spitzensport in der Großraumhalle zu sehen, die bis zu 500 Zuschauern Platz bietet. In dieser Saison spielen die Damen des VC Essen-Borbeck sogar wieder in der 2. Volleyball Bundesliga. Auch die Trampolinturner gehören zur deutschen Spitze und haben hier ihr Leistungszentrum. Unter der Großraumhalle befindet sich außerdem noch das Schießleistungszentrum mit 50 und 25 Meter-Bahnen. Auch hierfür ist Noorozi zuständig.
Kommunikation ist das Wichtigste
So viele unterschiedliche Sportarten stellen natürlich die verschiedensten Aufgabenbereiche und Anforderungen. Noroozi ist gleichsam „Mädchen für alles“, aber auch der „Herr im Haus“. Eine Mischung, die ihm dank seiner herzlichen Art gelingt. Bei den täglichen Aufgaben kommt ihm seine Ausbildung als Metallbauer- und Konstruktionstechniker zugute.
Das Wichtigste ist für ihn aber die Kommunikation und das gute Miteinander mit den vielen unterschiedlichen Gruppen. „Ich sehe die Sportler und Besucher als meine Gäste an, die sich hier wohl und sicher fühlen sollen“, lautet das Credo des sympathischen Hallenwarts. Dass seine Gäste gerne bei ihm sind, spürt man schon beim Betreten der Halle. Es gibt wohl keinen Lehrer, Trainer oder Übungsleiter, der nicht erst noch ein kleines Pläuschchen in der Regiezentrale hält. Es menschelt einfach. Und wenn irgendetwas gebraucht wird, ist Parviz natürlich sofort zur Stelle. Wichtig ist dem sportbegeisterten Hallenwart, dass alle Bereiche derSportanlage von ihren Nutzern pfleglich behandelt werden.
Einzelne benehmen sich in der Umkleidekabine daneben
„Leider gibt es immer wieder Einzelne, die sich in den Umkleidekabinen daneben benehmen oder auch Hallenmaterialien beschädigen.“ Dann heißt es für Parviz Noroozi selbstverständlich nicht wegzusehen, sondern durchzugreifen und wenn es gar nicht anders geht, ist für diese Gruppe die Nutzung der Halle nicht mehr möglich. Doch das kommt zum Glück ganz selten vor.