Der Kanadier beendet überraschend seine Karriere. ETB findet mit Forrest Robinson Ersatz in Belgien und startet in Bochum in die Restrunde.

Paukenschlag am Hallo: Kurz vor dem Restrundenstart in der Zweiten Basketball-Bundesliga (Pro B) an diesem Freitagabend in Bochum (19 Uhr) tauscht der ETB auf der Center-Position die Spieler aus: Statt Nick Tufegdzich geht nun fortan Forrest Robinson auf Korbjagd, das gab der Verein am Donnerstagnachmittag bekannt.

Es war kein freiwilliger Schritt, den die Wohnbau Baskets da gegangen sind. Völlig überraschend hatte Tufegdzich – immerhin Kapitän des Teams – sein Karriere-Ende erklärt. Alle Versuche, den Kanadier zumindest von einem Verbleib bis Saisonende zu überzeugen, waren fehlgeschlagen. Ein denkbar schlechter Zeitpunkt inmitten der Saison, immerhin wusste der Verein früh genug Bescheid, um sich einige Tage vor dem Derby beim VfL noch um Ersatz bemühen zu können.

Beendete völlig überraschend seine Karriere: Nick Tufegdzich.
Beendete völlig überraschend seine Karriere: Nick Tufegdzich. © Michael Gohl

Forrest Robinson heißt der neue „Big Man“, er wechselt aus Leuven ins Ruhrgebiet. Mit 2,08 Meter und 104 Kilo bringt er den Wohnbau Baskets die so dringend benötigte Größe und Physis. Allerdings soll er nicht allein für die Lufthoheit unter den Körben sorgen, Robinson strahlt auch Gefahr aus der Distanz aus – mit diesen Fähigkeiten dürfte er das Interesse von ETB-Headcoach Igor Krizanovic geweckt haben. „Forrest besitzt einen guten Wurf. Wir hoffen, dass er uns offensiv und defensiv mehr Stabilität verleihen kann und für Entlastung sorgt.“

Zweiter Neuzugang nach Jeffrey Martin

Ein interessanter Spieler ist der US-Amerikaner allemal: Seine Collegezeit verbrachte der 24-jährige Texaner bei den DePaul Blue Demons in Chicago. Im NCAA Division 1 Team brachte er es in seinem ersten Senior-Jahr in durchschnittlich 19 Minuten auf 6,3 Punkte und 3,2 Rebounds. Vom College wechselte Robinson nach Zypern (12,6 Punkte/fünf Rebounds im Schnitt für Omnia Nikosia, Dreierquote: knapp 41 Prozent), über Estland (unter anderem eine Partie im Europe Cup für Tartu Ülikool) und Belgien landete Robinson nun also in Essen. Wo er sich einfinden muss, bei allem Talent ist genau dies die Krux, zumal die Mannschaft mit Jeffrey Martin einen zweiten Neuzugang ins schwarz-weiße Spiel einzubauen hat. „Das ist eine schwierige Aufgabe, die unsere Situation nicht erleichtert“, so Igor Krizanovic gegenüber dieser Zeitung. Gleichwohl dürfte der Coach froh sein über die neuen Alternativen in seinem Kader.

Tourays Einsatz in Bochum ist offen

Der an diesem Freitagabend in Bochum zurück in die Erfolgsspur muss. Drei Niederlagen in Folge (vier aus den letzten fünf Spielen) haben den ETB auf Rang acht abstürzen lassen. Die Qualifikation für die Playoffs, die man fast schon eingetütet geglaubt hatte, ist nun wieder höchstes Ziel, weil arg gefährdet. Das packende Hinspiel hatte man nach Verlängerung für sich entscheiden können, es war der einzige Lichtblick in tristen Wochen, die überschattet waren von der Sprunggelenksverletzung von Adam Touray.

„Das Hinspiel war das erste Spiel nach der Verletzung von Adam“, so Krizanovic. „Da haben wir eine wirklich gute Reaktion gezeigt, haben körperlich dagegengehalten. Das ist uns in den Spielen danach leider nicht mehr gelungen. Entsprechend wichtig und nötig war die kurze Pause. Wir konnten uns schütteln, sammeln und richten den Blick jetzt nach vorne.“ Touray ist mittlerweile wieder im Training, ob es für einen Einsatz reicht, ist offen.