Es ist schon ne Weile her, dass ich locker, flockig über Rot-Weiss Essen schreiben konnte. Ich habe einfach keinen Bock mehr auf so ein Negativgeschreibsel. Wer suchet, der findet, also her mit dem Positiven.

Es ist schon ne Weile her, dass ich locker, flockig über Rot-Weiss Essen schreiben konnte. Ich habe einfach keinen Bock mehr auf so ein Negativgeschreibsel. Wer suchet, der findet, also her mit dem Positiven.

Das Unentschieden am Samstag in Rheydt gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach taugt allerdings nur bedingt für einen Stimmungsumschwung. Immerhin nicht verloren, gute kämpferische Leistung abgeliefert, defensiv kaum etwas zugelassen, kurz – solide gespielt.

Sich über Schiedsrichter-Pfiffe zu beklagen, ist verständlich, vor allen Dingen dann, wenn der Unpartei­ische parteiisch die Regeln zu Gunsten des Gegners auslegt, wie Philipp Hüwe es praktizierte. Nur hilft das nicht wirklich weiter. Im Laufe einer Saison gleichen sich die Ungerechtigkeiten aus, meistens jedenfalls. Egal, ob mit oder ohne Videobeweis. Unstrittig stark präsentierte sich Keeper Robin Heller, der erneut einen sogenannten „Unhaltbaren“ entschärfte, das beruhigt. Und Neuzugang Kai Pröger entwickelt mehr und mehr ungeahnte Torjägerqualitäten. Der Raketenmann wird immer wichtiger für RWE. An Kleinigkeiten aufrichten, ja, einen Versuch ist es wert.

Gerade jetzt, wo die Mindestgröße für Polizisten gerichtlich gekippt wurde. Auch wenn viele Dinge sich anscheinend kaum ändern, siehe das Wahlergebnis. CDU bleibt vorne, in der Bundesliga sind grundsätzlich nur die Plätze hinter Bayern München hart umkämpft. Aber wehe, man schaut genauer hin, Schwarz-Gelb ist im Kommen. Ob ich das gut finde? Auf jeden Fall gut für den Fußball. Ansonsten sag ich nix ohne meinen Anwalt.

Völlig offen ist dagegen das diesjährige Meisterschaftsrennen in der Regionalliga West. Hier kann jeder jeden schlagen. Einen oder den Top-Favoriten gibt es nicht. Klarheit besteht lediglich darüber, dass Rot-Weiss Essen derzeit weit davon entfernt ist, hier mitzumischen. Ein Blick auf die Tabelle genügt – bitte scrollen Sie nach unten! Gerade bei den Auswärtsspielen wird deutlich, die Roten verkörpern mittlerweile einen „normalen“ Viertligisten. Im Grenzlandstadion wurde z.B. nur die Sitztribüne geöffnet. Ganze 821 Zuschauer verfolgten die Partie live vor Ort.

Tristesse pur. Den Borussen-Park braucht man nicht mehr für ein Gastspiel von RWE zu öffnen. Das öffentliche Interesse an unserem Kult-Club hat halt stark nachgelassen. Ich sag ja, gar nicht so einfach, was Positives zu verfassen. Kommenden Samstag sieht die Sache höchstwahrscheinlich wieder anders aus. Hochrechnungen zufolge dürfte sich so um die 10-fache Menge gut gelaunter Menschen im Stadion Essen einfinden. Viele kommen aber nicht wegen des unangenehmen Gegners SC Verl, sondern es ist Familienspieltag. Eine gute Gelegenheit, sich als Verein insgesamt positiv darzustellen, sich wenigstens kurzzeitig als Einheit zu präsentieren. Wir Fans inklusive.

Letztendlich liegt es an der Mannschaft, diesen Familienspieltag zu einem Fußballfest zu machen. Vorsicht ist geboten, denn bekanntlich wollen die Verler nicht nur spielen. Ich hoffe, am Ende können drei Punkte auf der Habenseite von RWE gebucht werden und die Leiterin der Finanzabteilung, Rieke Holsten, kann demnächst nur noch positive Bilanzen erstellen. Es wird Zeit, dass sich was ändert und zwar zum Positiven. Man sieht sich an der Hafenstraße.

Ich reise übrigens mit der neu gegründeten „Ruhrbahn“ an, die kommt schneller mit Verspätung, als die alte EVAG. Haben ja auch eine Doppelspitze.

Rot-Weisse Grüße,

der Happo