Essen. . „Mister Frauenfußball“ Willi Wissing nimmt Ende des Jahres bei der SG Schönebeck seinen Abschied. Der Nachfolger übernimmt bereits am 1. Juli.

Vor etwa einem halben Jahr, die Fußballfrauen der SGS Essen starteten gerade mit dem neuen Trainer Daniel Kraus ihre Vorbereitung auf die Bundesliga-Saison, da verkündete Willi Wißing so ganz nebenbei das Ende einer Ära. Der hauptamtliche SGS-Geschäftsführer und Manager, sozusagen „Mister Frauenfußball“ in dieser Stadt und seit über 40 Jahren bei der SG Schönebeck aktiv, offenbarte, dass er aufhören werde. Nicht gleich, beruhigte er damals, aber in anderthalb Jahren, dann sei er 65 und gehe in Rente.

Ende 2017 wird es also soweit sein und der Nachfolger steht auch schon fest: Philipp Symanzik (36) wird aber bereits zum 1. Juli seinen Dienst bei der SGS Essen antreten.

Neuer Mann in Schönebeck: Philipp Symanzik.
Neuer Mann in Schönebeck: Philipp Symanzik. © SGS

„Uns war wichtig, diese für uns so bedeutende Personalie frühzeitig zu regeln und somit für Planungssicherheit zu sorgen“, sagt der Vorstandsvorsitzende Ulrich Meier. „Willi wird zum 1. Juli die Verantwortung an Philipp weitergeben und ihn dann bis zum Jahresende mit Rat und Tat unterstützen. Dazu wird er weiterhin einige Projekte des Vereins begleiten“, ergänzt Meier.

Philipp Symanzik betritt an der Essener Ardelhütte kein fremdes Terrain. Von Februar 2010 bis Mai 2011 war er bereits persönlicher Assistent von Wißing mit Arbeitsschwerpunkt Marketing. Und der „Lehrling“ hatte sich offenbar gut eingefügt ins Vereinsleben. „Gerne hätten wir ihn damals schon fest an Essen gebunden, aber Frankfurt hatte damals einfach die besseren Perspektiven“, sagt Wißing. „Schweren Herzens, aber weiterhin freundschaftlich verbunden, musste wir ihn ziehen lassen.“

Lehrjahre beim Champions-League-Sieger in Frankfurt

Unter Siggi Dietrich, Manager des Champions-League-Siegers 1.FFC Frankfurt (2015), lernte Philipp Symanzik in den vergangenen sechs Jahren alle Facetten des Managements kennen. Nach Abschluss seines Jura-Studiums an der Ruhr-Uni hatte der gebürtige Kamener allerdings auch schon mal bei den „Männern“ gearbeitet. Beim SC Paderborn war er für den Bereich „Organisation und Event“ zuständig und feierte dort den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga.

„Ich freue mich auf die spannende Herausforderung“

„Über die Jahre konnten wir seine persönliche Entwicklung in Frankfurt verfolgen. Seine professionelle Arbeit, seine Ideen und natürlich auch seine Persönlichkeit passen einfach gut zu uns“, findet Dirk Rehage, Vorsitzender des Aufsichtsrates der SGS. Und dieses Gremium votierte schließlich auch einstimmig für die Verpflichtung von Philipp Symanzik.

Der Nachfolger kann es kaum erwarten, seinen Job in Schönebeck anzutreten. „Ich freue mich sehr auf diese spannende Herausforderung. Die SGS hat sich in den letzten Jahren zu einem sehr ambitionierten Verein entwickelt, der sein Konzept auch konsequent lebt. Gerade die nachhaltige Vereinsphilosophie hat mich beeindruckt.“