Essen unterliegt mit 2:4, spielt vor mehr als 3000 Zuschauern aber auf Augenhöhe mit dem Meister. Am Freitag wartet schon das nächste Derby.
„Es war ein enges Derby vor einer großen Kulisse“, fasste Frank Gentges nüchtern zusammen. Der Coach der Wohnbau Moskitos hatte gerade eine 2:4-Niederlage im Revier-Klassiker gegen den Herner EV gesehen.
Damit schafften es die Mücken auch im letzten Hauptrunden-Spiel nicht, dem Tabellenführer ein Beinchen zu stellen.
Mehr als 3000 Zuschauer sorgen für Superkulisse
Das ist den Essenern aber auch nicht zu verübeln. Sagenhafte 3287 (!) Zuschauer im Herner Gysenberg sahen zwar eine verdiente Niederlage der Gäste – dennoch bleibt die Erkenntnis, dass der ESC über weite Strecken mit dem Überfliegerteam der Oberliga mithalten konnte. Essen schließt die Hauptrunde auf dem beachtlichen fünften Platz ab.
Auf dem Eis war der HEV den Mücken fast immer eine Schlägerlänge voraus. Sam Verelst (3.) und Aaron McLeod (23.) schossen die Hausherren jeweils in den Anfangsminuten des ersten und zweiten Drittels in Front.
Moskitos stecken zwei Rückstände gut weg
So musste sich der ohnehin stark grippegeschwächte ESC damit anfreunden, beinahe über die gesamte Spieldauer einem Rückstand hinterherzulaufen.
Doch die Moskitos ließen sich kaum beeindrucken, nahmen die Aufgabe an. Die Ausgleichstreffer von Julian Lautenschlager (19.) und Jan Barta (29.) entflammten neue Hoffnung. Auch als es mit dem 3:2 durch Christian Nieberle (33.) einen erneuten Rückschlag setzte, blies Essen zum Gegenangriff.
Hernes Topspieler machen den Unterschied
Nach einer Strafe gegen den Herner Snetsinger schnupperte der ESC in Überzahl einmal mehr am Ausgleich. Doch Herne überstand die Unterzahl und nur 16 Sekunden nach seiner Rückkehr auf das Eis legte Snetsinger mit dem 4:2 alle Essener Hoffnungen auf einen Punktgewinn in Schutt und Asche (40.).
Für Frank Gentges war diese Situation ein Schlüsselmoment in der Partie: „Im zweiten Drittel haben uns zwei Defensiv-Fehler den Sieg gekostet.“ Außerdem fehle seinem Team „die Finalität beim Ausnutzen der Chancen, vor allem auch in Überzahl. Bei Herne haben die Top-Spieler die Tore und damit den Unterschied gemacht“, ergänzte er.
In den Schlussminuten gab es noch ein letztes Aufbäumen der Moskitos in doppelter Überzahl - vergebens. Geschickt brachten die Hausherren das Ergebnis über die Zeit. „Deshalb steht Herne aktuell auch mit Recht ganz oben in der Tabelle“, fand Gentges anerkennend.
Schon am Freitag geht es gegen Duisburg weiter
Für die Überflieger aus Herne war es bereits der 26. Saisonsieg. Trainer Frank Petrozza freute sich nicht nur über den sportlichen Erfolg. Vor allem die Atmosphäre zauberte dem Coach ein Lächeln ins Gesicht: „Für so eine Superstimmung spielen wir Eishockey.“
Die nächste Chance auf einen Derbysieg bietet sich den Mücken schon Freitag: Zum Start der Zwischenrunde bläst der ESC zur Fuchsjagd gegen den ewigen Rivalen aus Duisburg.
>> KNÖLLCHEN VERDERBEN HERNE DIE PARTYSTIMMUNG
Nicht nur für der HEV freute sich über die Riesenkulisse, sondern auch die Herner Stadtkasse, die rund um die Eishalle reichlich Knöllchen verteilte.
Der Herner EV startet als Meister am Freitag gegen Tilburg in die Hauptrunde.