Essener dominiert auf den Langstrecken. Jonas Ems fährt im 250m- und 500m-Endlauf als Erster ins Ziel.Er führt jetzt die Kurzstreckenrangliste an. Mork lässt im 500m-Halbfinale Weltmeister Rauhe alt aussehen

Mit einem Doppelsieg im Zweiercanadier über die 500m und 1000m erfüllte Tomasz Wylenzek von der KG Essen mit seinem Leipziger Partner Christian Gille beim Verbandsichtungs-Wochenende in Duisburg-Wedau die Kriterien für internationale Starts.

Der Samstag mit den 250m- und 500m-Entscheidungen sollte zudem der Tag von Jonas Ems werden. Der 20-Jährige überraschte mit einem Doppelerfolg auf beiden Strecken. Ems war dabei in bester Gesellschaft. Den Olympiasiegern Andreas Dittmer und Katrin Wagner-Augustin gelang ebenfalls ein Doppelsieg.

Ein Auftakt nach Maß feierte Jonas Ems schon bei den 250m-Zeitläufen, anhand derer die Finalteilnehmer ermittelt wurden. Ems ließ sich auf keinerlei Taktieren ein und ging vom Start weg volles Tempo. Er gewann beide Rennen; immerhin auch vor dem amtierenden 200m-Weltmeister Ronald Rauhe aus Berlin, den er erstmals im vergangenen Jahr bei den Deutschen Meisterschaften bezwungen hatte.

"Das war schon einmal gut, da kann ich nicht meckern", hielt sich Jonas dennoch mit seinem Kommentar bedeckt - es stand ja noch das 500m-Rennen aus. Aber mit der drittschnellsten Qualifikationszeit über diese Strecke deutete der viermalige Deutsche Meister bereits im Halbfinale an, das mit ihm im Kampf um den Sieg zu rechnen ist.

Der A-Endlauf war an Spannung kaum zu überbieten, ein Wimpernschlagfinale. Am Ende war es doch tatsächlich Jonas Ems, der erneut die Faust jubelnd hoch streckte. Er hatte er gesamten Konkurrenz ein Schnippchen geschlagen und sich in der Siegerzeit von 1.45,48 Minuten noch deut-lich vor Dimitriv Tabuev (Karlsruhe/1.46,11) durchgesetzt.

"Was soll ich sagen, ich bin jetzt vollauf zufrieden. Ich hatte schon gehofft, vorne mitzufahren, aber das es so gut läuft, überrascht mich schon. Ich fühle mich einfach richtig fit, viel besser als noch bei der ersten Sichtung", sagte ein ungewohnt gelöster Jonas Ems. Er dürfte er nun als Gewinner der Kurzstrecken-Rangliste in den Planungen der Bundestrainer eine wichtige Rolle spielen.

Einen starken Auftritt über 500m hatte auch Norman Zahm. Der Mittelstreckenspezialist qualifizierte sich souverän für das A-Finale und belegte einen guten sechsten Platz. Auch ohne die noch ausstehenden 1000m gab er eine Empfehlung in Richtung Bundestrainer ab.

Für eine Überraschung hatte im 500m-Halbfinale Matthias Mork gesorgt. Hinter dem späteren Sieger Jonas Ems konnte er sich mit einem zweiten Platz für das A-Finale qualifizieren. Er ließ sogar Zweier-Olympiasieger und Weltmeister Ronald Rauhe hinter sich. Mork fuhr im Finale auf Platz acht.

Mit Rang neun über 250m und Platz 13 über 500m war Rupert Wagner auf dem bes-ten Weg, den von ihm als Medaillengewinner des Vorjahres in einer olympischen Disziplin geforderten Leistungsnachweis zu erbringen.

Bis in A-Finale kam außerdem noch mit Julia Gierig einer KGE-Juniorin über die 500m. Sie kam am Ende als achte ins Ziel.