Reaktionen des Essener Kreisvorsitzenden Thomas Asmuth auf die Absage des Ruhr-Marathons im Kulturhauptstadtjahr 2010.

Der Zielpunkt des Ruhr-Marathons war stets die Essener Innenstadt.
Der Zielpunkt des Ruhr-Marathons war stets die Essener Innenstadt. © NRZ

Essen feiert sich als Kulturhauptstadt 2010. Ausgerechnet im nächsten Jahr aber wird der Karstadt-Marathon ausfallen, weil der Vertrag mit dem Hauptsponsor und Namensgeber vom Insolvenzverwalter im laufenden Insolvenzverfahren der Arcandor AG gekündigt worden ist.

Gar so enttäuscht sind sie in Essen über diese Entscheidung allerdings nicht. Denn das Ruhrgebietsrennen wäre erstmals vom Frühjahr auf den 19. September verlegt worden – und wäre damit ein direkter Konkurrent zum traditionellen RWE-Marathon „Rund um den Baldeneysee”, der am 10. Oktober stattfinden wird.

„Der Karstadt Marathon war sicherlich eine Bereicherung des Sportkalenders”, sagt Thomas Asmuth, Vorsitzender des Leichtathletik-Kreises Essen. Schließlich sei ja auch der Zieleinlauf in dieser Stadt. Aber er sieht dieses Event auch kritisch: „Anfangs war die Resonanz noch gut, doch die Qualität ist zunehmend schlechter geworden.” Die Sparmaßnahmen hätten vor allem die Aktiven zu spüren bekommen, weil die Großveranstaltung dadurch nicht immer reibungslos funktionierte.

Dass der mit Sponsoren gepuschte City-Marathon nun knapp vier Wochen vor dem See-Lauf stattfinden sollte, war dem Tusem, der noch immer alles komplett ehrenamtlich organisiert, ein Dorn im Auge. Und Cheforganisator Gerd Zachäus hatte auch schon offiziell protestiert. Gleichwohl genehmigte der Verband beide Termine. „Wenn man sich gegenseitig Konkurrenz macht und die Teilnehmer abwirbt, könnte das am Baldeneysee zum Kollaps führen”, glaubt Asmuth.

Die Veranstalter des Ruhr-Marathons wollen nun als Ersatz am 19. September einen kürzeren Laufwettbewerb anbieten. Und theoretisch könnten die Teilnehmer des Tusem-Marathons dort schon einmal ihre Form testen.