Essen. . Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen ist im Viertelfinale gegen SpVg. Schonnebeck favorisiert. Doch die Oberliga-Kicker werden hoch motiviert sein.
- Top-Spiel im Viertelfinale des Verbandspokals ist das Essener Stadtderby
- Regionalligist Rot-Weiss zeigt Respekt vor dem Oberliga-Zweiten Schonnebeck
- Dieses Duell an der Hafenstraße wird für alle Beteiligten eine Herausforderung
„Es kribbelt“, gesteht Dirk Tönnies. Und mit diesem Gefühl steht der Trainer des Fußball-Oberligisten SpVg. Schonnebeck ganz sicher nicht alleine da. An diesem Mittwoch ist mal wieder ein Stadtderby angesagt. Im Verbandspokal-Viertelfinale stellen sich an der Hafenstraße Regionalligist Rot-Weiss Essen und das Fünftliga-Spitzenteam vom Schetters Busch zum Duell (19.30 Uhr). Einer wird gewinnen und ins Halbfinale einziehen, für das sich bereits der Drittligist MSV Duisburg und der Wuppertaler SV qualifiziert haben.
Trotz aller Gesetze, die gerade im Pokalwettbewerb immer wieder ausgehebelt werden, sind die Rot-Weissen natürlich im Vorteil, schließlich spielen sie eine Klasse höher und sind dort immerhin Tabellenvierter. „Ich erwarte, dass wir uns durchsetzen und in die nächste Runde einziehen“, sagt auch RWE-Coach Sven Demandt ohne Umschweife. „Wir sind der Favorit und dieser Rolle wollen wir gerecht werden.“ Und sein Sportlicher Leiter Jürgen Lucas sekundiert: „Bei aller Euphorie, die in Schonnebeck herrscht: Wir schaffen das!“ Das klingt selbstbewusst und so soll es wohl auch rüberkommen. Schon mal vor dem Anpfiff mit den Muckis spielen, das kann ja nicht schaden. Und die Zuversicht ist sicher nicht unberechtigt. Schließlich sind die Roten in der Liga seit acht Spielen ungeschlagen. Allerdings muss man auch sagen, dass sie sich trotz der beachtlichen Erfolgsserie zuletzt quälen mussten beim Versuch, ein ordentliches Spiel aufzuziehen. Überzeugend war das nicht.
Die Form von Schonnebeck stimmt
Ganz anders der Eindruck von Schonnebeck - wohlgemerkt eine Liga tiefer. Dort hat die robuste und kompakte Spielvereinigung zuletzt das Verfolgerduell in Velbert mit 1:0 für sich entschieden und noch einmal Selbstbewusstsein aufgesogen. „Schonnebeck hat eine echte Mannschaft, eine Einheit auf dem Platz“, lobt selbst der Konkurrent. „Durch Kampf und Leidenschaft hat sich das Team in Velbert den Dreier verdient“, lobt Demandt, der den Vergleich live miterlebte. „Wir wissen, was auf uns zukommt und werden den Gegner auf keinen Fall unterschätzen.“
Natürlich wird er deshalb die bestmögliche Elf aufbieten. Torwart Niclas Heimann gehört nicht dazu, er hat sich beim Spiel gegen Wiedenbrück im linken Sprunggelenk einen doppelten Kapselriss zugezogen und das vordere Band gerissen. Für ihn rückt Robin Heller nach, Torwarttrainer Manuel Lenz sitzt auf der Bank, weil Youngster Maksimilijan Milovanovic auch verletzt ist.
Dirk Tönnies hat personell ebenfalls alles an Bord bis auf den verletzten Leon Engelberg. Und beim Training haben sie schon mit den Hufen gescharrt, eine Motivationsspritze brauchen die Grün-Weißen ganz sicher nicht. „Das sind 20 Essener Jungs in der Truppe“, schmunzelt Tönnies. Die seien heiß darauf, an der Hafenstraße aufzulaufen. Und in der Tat haben viele von ihnen schon einmal irgendwann bei RWE in der Ersten (von der Gathen, Heppke, Denker) oder beim Nachwuchs gekickt (Busch, Akkus, Barra, Bartsch, Rami).
Thomas Denker gehörte bei RWE nach der Insolvenz zum Meisterteam der NRW-Liga, war stets ein rustikaler Defensivstratege. Das ist er zwar immer noch, doch mit sechs Saisontoren auch zweitbester Schütze seines Teams. „Wenn RWE spielt und wir spielfrei haben, bin ich immer im Stadion“, sagt er. Meine Freunde, meine Familie, alle sind im rot-weiss Fieber.“ Es könnte schwer werden am Mittwochabend - für alle Beteiligten.