Beim Training sichern die Fans dem Team ihre Unterstützung zu. Suspendierte sind wieder ein Thema.

Finale, die zweite: Auch im Heimspiel gegen das Spitzenteam der Sportfreunde Lotte am Samstag (14 Uhr) im Stadion Essen steht Rot-Weiss Essen wie schon zuletzt gegen den SC Verl mit dem „Arsch an der Wand“, wie es jüngst Trainer Jan Siewert im feinsten Ruhrpott-Deutsch formulierte. Abgesehen von der Tatsache, dass die Spiele bis zum Saisonende immer weniger werden – und die Sorgen nicht kleiner.

Da tut es gut, wenn auf allen möglichen Ebenen die Kräfte gebündelt werden. Am Donnerstag schaute beim Vormittagstraining eine kleine Abordnung aus der Westkurve vorbei. Nicht, um Drohungen auszustoßen, sondern um den Schulterschluss zu proben. Botschaft an die Mannschaft: „Wenn ihr auf dem Platz Gas gebt, machen wir es auf den Rängen.“ Scheint noch was zu werden mit dem Saison-Slogan: „Wir.Essen.Gemeinsam“ – alles andere wäre auch kontraproduktiv.

Und auch die innerbetrieblichen Störfälle scheinen ausgeräumt zu sein. Die zuletzt suspendierten Kasim Rabihic und Marwin Studtrucker sind wieder im Mannschaftstraining und bewerben sich wie alle anderen um die zu vergebenen Plätze auf dem Spielbogen. „Wir haben es mannschaftsintern geklärt und jetzt haben alle die Chance, zu zeigen, dass sie sich reinknien und gegen Lotte unbedingt dabei sein wollen“, so Trainer Siewert, der es aber vermeidet, jemandem einen Freifahrtschein auszustellen.

Natürlich ist es ein offenes Geheimnis, dass dem Team ein bisschen mehr Durchschlagskraft im vorderen Bereich gut tun würde. Winterneuzugang Frank Löning ist bei allem emsigen Bemühen nun doch keiner, der die Torschützenliste der Regionalliga an der Spitze noch in große Unordnung bringen wird. Da täte die Torgefahr eines Studtrucker dem Team schon gut. Nur – es müssen natürlich auch beide Seiten wollen.

Dass das Team wie schon zuletzt gegen Verl auch vor der großen Aufgabe Lotte nicht scheut, ist jedenfalls klar, auch wenn ein Erfolgserlebnis wohl bedeutend schwerer wird. Was Siewert dennoch optimistisch stimmt: „Gegen Verl sind wir rausgekommen und haben gleich Gas gegeben wie die Feuerwehr, das gleiche Auftreten erhoffe ich mir auch gegen Lotte.“ Der Tabellenzweite, punktgleich mit Spitzenreiter Gladbach II, aber noch zwei Spiele im Rückstand, kommt mit der Empfehlung von sechs gewonnenen Partien, mindestens mit zwei Toren Unterschied, an die Hafenstraße. Aber das war in der Vergangenheit schon öfter der Fall. Aus Lottes Kapitän Gerrit Nauber spricht jedenfalls großer Respekt vor dem momentanen Tabellen-15., wenn er sagt: „RWE kann jeden schlagen – auch uns.“