Spätestens nach der 30:33-Niederlage gegen Wilhelmshaven geht der Blick in der Tabelle auch wieder in untere Regionen.

Es war nicht das Wochenende des Tusem. In der 2. Handball-Bundesliga kassierte die Mannschaft von Trainer Stephan Krebietke zwei Niederlagen und vor allem zwei ärgerliche. Zunächst musste man sich bei der abstiegsbedrohten Eintracht aus Hagen mit 21:25 geschlagen geben. Und auch im Heimspiel gegen den Aufsteiger Wilhelmshavener HV holte der Tusem keine Punkte: 30:33 stand es am Ende.

„Natürlich sind wir enttäuscht“, sagte Krebietke nach der Heimniederlage. Das bezog sich aber nicht nur auf die Begegnung mit Wilhelmshaven, sondern auch auf die vergangenen vier Ligaspiele – denn die gingen allesamt verloren. „Derzeit fehlt uns auch die geistige Frische“, meint der Coach. Und das war seinen Spielern durchaus anzumerken. In Hagen und am Hallo machte der Tusem zu viele Fehler, teilweise mangelte es an Konzentration und Konsequenz. In der Abwehr offenbarten die Essener auch immer wieder Lücken, die die Gegner eiskalt nutzten. Auch die einzelnen Spieler hatten Licht und Schatten, bestes Beispiel: Michael Hegemann. Der Routinier wirkte gegen Hagen eher unglücklich und vergab einige gute Möglichkeiten, dafür war er nur knapp zwei Tage später gegen Wilhelmshaven mit neun Treffern wieder eine wichtige Stütze für seine Mannschaft.

Stephan Krebietke ärgert sich aber vor allem noch über die knappe 27:28-Niederlage gegen Ferndorf, die den Stein ins Rollen brachte. „Dieses Spiel hängt uns noch nach. Wir haben den Sieg noch aus der Hand gegeben und daher wirkten wir in den letzten Spielen etwas verunsichert. Das war eine der bittersten und unnötigsten Niederlagen.“

Einen Vorwurf mache er seiner Mannschaft nicht. Seit Wochen quält sich der Tusem mit Verletzungspech durch die Liga, das wirke sich nun auch auf die Köpfe aus. „Wir sind zur Zeit etwas angeknockt“, erklärt der Trainer. Und es waren tatsächlich zuletzt einige Wirkungstreffer dabei: Neben den zahlreichen verletzungsbedingten Ausfällen taten dem Tusem auch die Niederlagen weh. Aber Krebietke wehrt sich mit seinem Optimismus. Auch das Spiel gegen Wilhelmshaven brachte etwas Positives. „Die Mannschaft wollte und hat gekämpft. Aber wir haben einfach zu viele Fehler gemacht, das war sehr ärgerlich.“

Wahrlich eine schwierige Situation für den Tusem im Moment, denn durch diesen Negativlauf ist der Wunsch-Tabellenplatz erst einmal futsch. Denn von Rang zehn ging es jetzt auf zwölf. „Wir müssen jetzt auch wieder nach unten schauen“, sagt Krebietke. Momentan hat der Tusem sechs Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Das ist schon ein gutes Polster, aber das kann auch schnell unbequem werden. Aber: Angeschlagene Boxer sind ja meist gefährlich.