Fußballerische Glanzlichter bleiben selten, stattdessen wird verbissen gekämpft. ETB scheidet mit einem Rumpfteam und einer verheerenden Bilanz aus.
Es war symptomatisch, dass Oberliga-Angreifer Nassirou Ouro-Akpo der Ball selbst beim Einrollen aus den Händen glitt. Beim ETB funktionierten in der Vorrunde noch nicht einmal die einfachsten Dinge, und so verabschiedete sich mit dem Oberligisten der erste große Name von den 22. Essener Hallenstadtmeisterschaften.
Neben zwei Spielern aus der zweiten Mannschaft hatte der ETB immerhin sechs Spieler aus dem Oberligakader aufgeboten, auch wenn es sich dabei meist um die zweite Garde handelte. Doch Yunus Yildiz, Sergej Stahl und Co. fühlten sich sichtbar unwohl auf dem Parkett. Nur drei Punkte aus vier Spielen und 3:16 Tore sind eine verheerende Bilanz. „Wir hatten keine Hallenmannschaft in diesem Jahr“, gestand Jugendleiter Achim Heymanns, der das Hallenteam betreute. „Das hat man schon in der Vorwoche gesehen und hat sich jetzt wieder bestätigt.“
Vogelheim reißt sich zusammen
Neben dem ETB verabschiedeten sich auch die Bezirksligisten Katernberg 19 und Adler Union Frintrop (mit Mahmoud Ibrahim, dem besten Spieler und Torschützen der Halle 2014) aus dem Turnier, für die Publikumslieblinge des Gehörlosen TSV sowie die Playhouse Kickers war ebenfalls in der Vorrunde Endstation. „Das erste Spiel haben wir verschenkt. Aber wir müssen auch mal auf dem Boden bleiben – wir sind ein Freizeitligist“, sagte Kickers-Trainer Daniel Schäper.
Auch der Titelverteidiger SF Niederwenigern und der Vogelheimer SV standen kurz vor dem Aus. Niederwenigern mogelte sich hinter den A-Kreisligisten Kray 04 und Winfried Kray als einer der besten Gruppendritten in die Zwischenrunde. Vogelheim schaffte hingegen schier Unmögliches und fuhr im letzten Gruppenspiel den erforderlichen Sieg mit fünf Toren Unterschied ein. Trainer Sascha Hense pustete durch: „Ich hatte schon Vertrauen in die Jungs, weil ich weiß, dass sie immer da sind, wenn es drauf ankommt. Aber so einen hohen Sieg kann man einfach nicht erwarten.“
Die Vogelheimer Aufholjagd war der dramatische Höhepunkt eines Wochenendes, in dem Kampf auf dem Parkett Trumpf war. Die Spiele wurden verbissen geführt, im Südosten ging selten eine Partie ohne Zwei-Minuten-Strafe über die Bühne, im Nordwesten setzte der Ausraster eines Stoppenberger Spielers den negativen Höhepunkt (siehe Text unten). Fußballerische Glanzlichter setzten am ehesten Burgaltendorf und Mintard.
Zumindest ging es spannend zu. In den teils dramatischen abschließenden Gruppenspielen behielt nicht jedes Team den Überblick. Denkbar unnötig schied etwa der ambitionierte A-Kreisligist BG Überruhr aus. Im letzten Gruppenspiel gegen Bredeney hätte ein Punkt zum Weiterkommen gereicht. Doch nach dem 2:2-Ausgleich 30 Sekunden vor Schluss schmiss Überruhr in Überzahl alles nach vorne und kassierte drei Sekunden vor Schluss den K.o. – per Kopfball aus neun Metern.