Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen muss beim ersten Test in Lippstadt auf Gino Windmüller verzichten, der sich die Mittelhand gebrochen hat.
Der Ball rollt wieder bei Rot-Weiss Essen, seit Montag beim Training und an diesem Donnerstag erstmals auch wieder im Wettkampf. Das erste Testspiel steht auf dem Plan, Gegner ist der Westfalen-Oberligist SV Lippstadt (18.30 Uhr, Wiedenbrücker Str.). Der Gastgeber rangiert in seiner Liga auf Platz zwei, also sportlich eine durchaus ansprechende Aufgabe.
Auf Gino Windmüller und Marcel Platzek muss RWE allerdings verzichten. Der Innenverteidiger hat sich im Training die Mittelhand gebrochen (Kahnbein) und wird am Montag operiert. Somit wird auch das Trainingslager in der Türkei ohne ihn stattfinden. Angreifer Marcel Platzek plagt sich noch immer mit einem Magen-Darm-Infekt und wird erst am Freitag mit dem Lauftraining beginnen. Am Samstag steigt er aber auf jeden Fall in den Flieger nach Belek.
Derzeit geht es an der Hafenstraße ziemlich international zu. Das Transferfenster ist geöffnet, da zieht’s die Spieler nach Bergeborbeck. RWE sucht nach Verstärkungen oder Ersatz für Cebio Soukou (zum FC Aue) und Kevin Behrens (Ziel unbekannt), doch der Wintermarkt ist und bleibt ein schwieriges und recht zähes Geschäft. Es gibt reichlich Vereine, die noch auf der Suche sind, doch richtig gute Leute sind nur schwer zu bekommen oder viel zu teuer.
Bei den Rot-Weissen stellten sich am Mittwoch gleich fünf Kandidaten aus der bunten Welt des Fußballs vor: Ein Bosnier aus der 2.Liga Österreichs, ein US-Amerikaner aus der 3.Liga Finnlands, ein Stürmer aus Mali, der zuletzt in Vietnam kickte, ein Slowene für die Außenbahn und ein Mittelfeldmann aus Kroatien. Herrje, wer soll denn da durchblicken?
Es seien Spieler, die von Beratern angeboten wurden, erklärt Andreas Winkler, der Sportliche Leiter. Man hat Kontakte. Und weil ja immer mal eine Ringeltaube einfliegen könnte, schaut man sich die Jungs halt an. Drei dieser fünf Fußballer wollen Winkler und Trainer Siewert noch einmal im Wettkampf sehen. Also wird das Trio gegen Lippstadt mitmischen. Zur Info also die Namen: Travis Cantrell (24, der US-Amerikaner), Liridon Osmanaj (24/ der Slowene) und Tomislav Baltic (23/ der Kroate).
Weniger exotisch kommt dagegen Neuverpflichtung Kai Druschky daher. Der stammt auch nicht aus der Region, sondern war zuletzt erfolgreicher Mittelstürmer beim Oberligisten FC International Leipzig. Der Deal mit Druschky kam übrigens durch den ehemaligen RWE-Spieler Heiner Backhaus zustande, der die Leipziger trainiert und einst mit Winkler zusammen an der Hafenstraße spielte (Saison 2000/01). „Druschky bietet uns im Angriff neben Studtrucker und Platzek eine weitere Option“, sagt Winkler. „Er hat in der kurzen Zeit schon gezeigt, dass er Zug zum Tor hat.“
Nur, der junge Mann muss sich wohl auch erst an das Regionalliga-Niveau gewöhnen. Winkler jedenfalls will ihn nicht als direkten Behrens-Ersatz sehen. Wäre auch ein bisschen vermessen, denn der Ex-Aachener galt zu Saisonbeginn ja noch als Königstransfer. „So schwer es war, ihn damals zu bekommen, mindestens so schwer ist es jetzt in der Winterpause einen solchen Mann zu verpflichten“, sagt Winkler. Wie gesagt, das Angebot auf dem Wintermarkt ist seit jeher nicht allzu üppig.