Die Essener feiern einen verdienten 3:1-Sieg über Fortuna Düsseldorfs U23 – erst das zweite Erfolgserlebnis der Saison.
FC Kray -
Fortuna Düsseldorf U23
3:1 (0:0)
FC Kray: Kunz – Wagner (71. Meißner), Aubameyang, Alic, Zimmermann – Akman, Waldoch, Steuke (71. Yahkem), Elouriachi (82. Kadiu), Kehrmann – Yesilova.
Besonderes Vorkommnis: Gelb-Rote Karte gegen Rüzgar (30., Düsseldorf) wegen Beleidigung/Foulspiels).
Tore: 1:0 Wagner (65.), 2:0 Alic (75.), 2:1 Garcia (78.), 3:1 Yesilova (88.).
Zuschauer: 120.
Geht da noch was? Fußball-Regionalligist FC Kray ist das, was man gemeinhin ein „abgeschlagenes Team“ nennt, weit entfernt vom Klassenerhalt in Deutschlands vierthöchster Liga. Doch die Mannschaft lebt, ist nicht gewillt, sich ihrem Schicksal zu ergeben und hat dies nach einem 1:1 im Derby bei RWE mit einem 3:1-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorfs U23 untermauert. Es ist erst der zweite Sieg in dieser Saison überhaupt, einer, der der Startschuss sein soll für mehr. „Wir sollen mehr Fußball spielen und ich glaube, das hat man zuletzt auch gesehen“, so Kray-Stürmer Emre Yesilova. „Wir wollen eine Serie starten.“ Und weil auch Yesilova bewusst wurde, dass es nach dem Verl-Spiel am kommenden Samstag schon in die Winterpause geht, möglicher Schwung kaum aufgebaut werden kann, ergänzte er: „Ich glaube, wir werden in der Rückrunde mehr Punkte holen. Eben, weil wir besser Fußball spielen.“
Das stimmte tatsächlich. Die Krayer spielten sich ungewohnt oft zielstrebig nach vorne, hatten schon in der ersten Halbzeit eben durch Yesilova das 1:0 auf dem Fuß. Auf der anderen Seite musste allerdings Philipp Kunz seinen Kopf hinhalten, um Schlimmeres zu verhindern. Es war aber praktisch die einzige nennenswerte Düsseldorfer Aktion in diesem Spiel, weil Kray vor allem wieder als kompakte Einheit glänzte, unglaublich konzentriert in der Verrichtung der Defensivaufgaben war. Weil die Fortunen zudem nach rund einer halben Stunde nur noch zu zehnt waren (Kemal Rüzgar holte sich binnen vier Minuten zwei Gelbe Karten ab: harte, aber vertretbare Entscheidungen), rückte zählbarer Erfolg in greifbare Nähe.
Es bedurfte aber in der zweiten Halbzeit zweier Standardsituationen, um den Düsseldorfer Riegel zu knacken (Wagner (65.) und Alic (75.), und tatsächlich alle Punkte an der Buderusstraße zu halten. „Wir haben die Ruhe bewahrt“, gab FCK-Trainer Stefan Blank nach der Partie zu Protokoll. „Wir haben in der Pause gesagt, dass wir Geduld brauchen und auch Standards Spiele entscheiden können. Das hat geklappt. Es war der verdiente Lohn, auch für die harte Arbeit und die guten Leistungen, die wir zuvor schon zum Teil abgeliefert haben.“
Lohn, der in der Schlussphase noch einmal kurz in Gefahr geriet, weil sich Willy Aubameyang in einem ansonsten starken Spiel seinen einzigen Wackler erlaubte. Emre Yesilova machte aber nach einem weiten Abwurf von Philipp Kunz den Deckel drauf. „Wir wussten, was uns in Kray erwartet: Kampf, Emotionen auf dem Rasen und abseits davon“, so Düsseldorf-Trainer Taskin Aksoy. „Trotzdem waren wir nicht vorbereitet.“ Der Coach hatte seinen Humor aber wiedergefunden: „Es ist ja Adventszeit, da verteilt man ja gerne mal Geschenke.“
So vorweihnachtlich und nett dieser Gedanke auch sein mag – der FC Kray war auf Geschenke gar nicht mal angewiesen, hatte selbst genug zum Erfolg beigetragen. Der Sieg, er war verdient.