SGS befreit sich durch 0:0 gegen FCB aus der Krise. Sonntag kommt der MSV Duisburg.

Es war wie Balsam auf die zuletzt doch arg geschundene SGS-Seele. Drei Pleiten in der Frauenfußball-Bundesliga und das bittere Aus im DFB-Pokal mussten die Essenerinnen in den vergangenen Wochen verkraften. Trainer Markus Högner sprach vom „schwarzen November“. Und ausgerechnet, als sie an der Ardelhütte Selbstvertrauen schon fast nicht mehr buchstabieren konnten, kam der FC Bayern.

Es war ein 0:0, über das sich nur eine Mannschaft freuen konnte: die SGS. Natürlich hatten die Gäste mehr vom Spiel und in der Summe auch die besseren Torchancen. Aber die Leistungskurve der Högner-Elf zeigte wieder klar nach oben. Auch der Trainer selbst war am Spielfeldrand deutlich aktiver und emotionaler als zuletzt.

Aber seine Elf machte es ihm und den Fans leicht. Denn über spielerische und technische Defizite ließen die Essenerinnen mit ihrem Einsatzwillen und der gesteigerten Laufbereitschaft hinwegsehen. Vor allem Kapitänin Vanessa Martini überragte in der Viererkette, weil sie immer wieder die entscheidenden Zweikämpfe gewann und den FCB-Angriff damit in die Verzweiflung trieb.

Lediglich im Spiel nach vorne hakte es bei der SGS erneut. In den vergangenen fünf Pflicht-Spielen erzielten die Essenerinnen nur ein Tor. Gegen den FCB offenbarte sich erneut, wo der Schuh drückt. Denn bis zum Strafraum kombiniert Schönebeck recht gefällig, überfordert sich dann aber selbst beim Versuch, den Ball ins Tor zu tragen. Abschlüsse waren zuletzt eher eine Seltenheit. Gegen den MSV Duisburg wird es zum Rückrundenauftakt am Sonntag (14 Uhr, Hafenstr.) womöglich etwas einfacher. So stellt der abstiegsbedrohte Reviernachbar die zweitschwächste Defensive der Liga.