Kalkar. Der Abstieg in die Bezirksliga ist bei der SV Hönnepel-Niedermörmter schon fest eingeplant. Trotzdem hat sich der Verein noch Ziele gesetzt.
Für Marcel Zalewski war es keine leichte Winterpause. Innerhalb weniger Wochen musste der Trainer der SV Hönnepel-Niedermörmter gemeinsam mit Teammanager Michael Kröll die Mannschaft komplett umkrempeln. Mehr als ein Dutzend Spieler haben sich inzwischen bei dem abgeschlagenen Schlusslicht der Landesliga abgemeldet. „Der Winter war unglaublich anstrengend. Ich weiß gar nicht, wie viele stundenlange Videokonferenzen wir in den Ferien hatten“, erinnert sich Zalewski im Gespräch mit dieser Redaktion.
Dass die SV Hö.-Nie. den Abstieg in die Bezirksliga noch verhindern kann, daran glauben inzwischen weder Trainer noch Spieler – zu groß ist der Abstand auf die Tabellenplätze zum Klassenerhalt. Nach 20 Saisonspielen steht der Verein mit lediglich fünf Zählern auf dem letzten Platz. Tabellennachbar FSV Duisburg hat immerhin schon 14 Punkte. Zum nächsten Nichtabstiegsplatz hat der Klub aus Kalkar, der in der laufenden Saison erst ein Ligaspiel gewinnen konnte, 20 Punkte Abstand.
SV Hönnepel-Niedermörmter verliert wichtigsten Torschützen
„Da kann man es einerseits verstehen, dass Spieler den Verein verlassen. Viele haben ja auch die Möglichkeit, höher zu spielen als es Hönnepel in der kommenden Saison können wird.“ Da wäre zum Beispiel Dario Gerling, der inzwischen für den SC St. Tönis in der Oberliga aufläuft. Auch dieser Verein steckt aktuell im Abstiegskampf, hat aber noch realistische Chancen auf den Klassenerhalt. Mit Gerling hat die SV Hö.-Nie. ihren torgefährlichsten Spieler verloren. Der Stürmer aus Rees hat in der Hinrunde zehn der insgesamt 15 Treffer erzielt. Auch der Kapitän Peter Mayr hat den Verein für den Ligarivalen SF Lowick verlassen und hinterlässt eine große Lücke.
„Natürlich war ich aber auch enttäuscht, dass so viele Spieler gegangen sind. Umso mehr will ich die Jungs loben, die geblieben sind und die Saison mit mir zu Ende bringen“, erklärt Zalewski. Um Neuzugänge hat sich der Verein schon gekümmert. Mit bislang acht Verpflichtungen liegt diese Zahl allerdings noch deutlich unter den Abgängen. Für Trainer Zalewski bedeutet das: weniger Spieler.
Zu wenig Spieler: Freundschaftsspiele mussten ausfallen
„Aktuell sind es eigentlich noch zu wenig. Das wurde auch nochmal vor unserem letzten Testspiel deutlich.“ Geplant war am Sonntagnachmittag ein Freundschaftsspiel bei der DJK Twisteden, doch die Gäste aus Kalkar konnten nicht antreten. Zu viele Spieler waren krank oder verletzt und fehlten der ohnehin dünn besetzten Mannschaft. Auch ein Freundschaftsspiel bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Kleve am vergangenen Samstag musste deshalb abgesagt werden.
Viel Zeit für weitere Verpflichtungen bleibt allerdings nicht mehr. Für Marcel Zalewski und seine Mannschaft geht die Liga bereits am kommenden Sonntag wieder los: mit einem Heimspiel gegen den ESC Rellinghausen. Trotz aller Rückschläge und Herausforderungen sei es aber nach wie vor keine Option, die Mannschaft vom Spielbetrieb abzumelden. „Die Mentalität im Team ist sogar echt gut. Klar, der Frust ist manchen Spielern auch deutlich anzumerken, aber das ist in dieser Situation absolut verständlich“, erklärt der Coach.
Die Ziele der restlichen Saison
Das Ziel des Trainers ist es nun, die Saison vernünftig zu beenden. „Wir haben keine Punktzahl, die wir unbedingt erreichen wollen.“ Ihm gehe es jetzt vor allem darum, die Mannschaft umzubauen und die Mentalität zu stärken. „Außerdem können wir die restliche Saison nutzen, um die Neuzugänge zu integrieren, um die Mannschaft auf die nächste Saison vorzubereiten“, will Zalewski die Rückkehr aus der Winterpause positiv angehen.
Trainerwechsel bei SV Hönnepel-Niedermörmter
Im Sommer steht dann auch bei der Trainerposition ein Wechsel an. Anfang Februar machte der Verein öffentlich, dass Dirk Slis das Traineramt in der neuen Saison übernehmen wird. Zalewski wechselt zum 1. FC Kleve. Für Slis, der aktuell noch die A-Jugend-Mannschaft des SV Vrasselt trainiert, ist es die erste Männer-Mannschaft.
Der 53-Jährige wird bei der SV Hö.-Nie. in der kommenden Saison dann besonders mit jungen Spielern arbeiten, weshalb er für Teammanager Kröll der perfekte Kandidat ist. „Er ist bekannt dafür, dass er junge Spieler ausbilden und fördern kann. Dazu hat er sowohl links- als auch rechtsrheinisch ein richtig gutes Netzwerk, was junge Spieler angeht. Deshalb ist er das perfekte Puzzleteil“, erklärte Kröll Anfang Februar.
Wie erfolgreich die SV Hönnepel-Niedermörmter dann in der Bezirksliga sein wird, hänge davon ab, wie viele Spieler den Verein im Sommer verlassen würden, meint Zalewski. „Sollte der Kader sich nur wenig verändern, ist es für die Bezirksliga definitiv eine gute Mannschaft.“