Duisburg. . Wie vermutet hat Andreas Röpke den Frauen-Fußball-Bundesligisten FCR Duisburg als vorläufiger Insolvenzverwalter übernommen und muss sich nun einen Überblick verschaffen. Der Klub ist auf der Suche nach Einnahmequellen. Wie viel Geld er braucht, ist noch nicht ganz abzusehen.

Es ist keine Überraschung mehr. Das Amtsgericht Duisburg hat Dr. Andreas Röpke, wie bereits vermutet, zum vorläufigen Insolvenzverwalter für den Frauenfußball-Bundesligisten FCR 2001 Duisburg bestimmt.

Schon am Mittwochabend hat es erste Gespräche zwischen dem Vorstand der Löwinnen und dem Insolvenzverwalter gegeben. Im Laufe des Donnerstags wurden alle Unterlagen übergeben, sodass Röpke mit seiner Arbeit beginnen konnte. „Wir hatten ja einen begleitenden Rechtsanwalt, der das Ganze schon vorbereitet hat“, sagt FCR-Sprecher Rainer Zimmermann. Damit liegen nun alle Entscheidungen in den Händen des Insolvenzverwalters, der sich nun einen Überblick über die Situation verschaffen muss, ehe eine Aussage darüber möglich ist, ob der Verein gerettet werden kann.

Benefizspiele und Spielerverkäufe werden wohl nicht ausreichen

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Von Friedhelm Thelen und Thomas Kristaniak

Klar scheint zu sein, dass nur mit Einsparungen nichts zu machen ist. Das heißt im Klartext: Es müssen Einnahmen generiert werden. Ein Benefizspiel, wie es auch Willi Wißing, der Geschäftsführer des Bundesliga-Nachbarn SGS Essen als Idee aufgegriffen hat, wäre sicherlich eine Möglichkeit. Allerdings spielt ganz aktuell das Wetter nicht mit. „Natürlich werden wir auch solche Gedanken aufgreifen – aber immer in Absprache mit dem Insolvenzverwalter“, sagt der FCR-Vorsitzende Thomas Hückels. In der kommenden Woche soll es zu Gesprächen mit dem MSV Duisburg kommen. „Dabei wollen wir uns aber erst einmal austauschen“, sagt Roland Kentsch, Geschäftsführer der Zebras.

Auf den im Insolvenzrecht erfahrenen Andreas Röpke kommt nun eine Menge Arbeit zu, da natürlich auch der Kontakt zum Deutschen Fußball-Bund gesucht werden muss. Erst nach Sichtung aller Unterlagen wird feststehen, was zur Rettung des Vereins nötig ist und ob Dinge wie Benefizspiele oder Spielerinnenverkäufe ausreichen. Das scheint allerdings fraglich, da im Frauenfußball keine hohen Ablösesummen bezahlt werden. Wißing hatte beispielsweise das Interesse der Essener an Mandy Islacker bekräftigt. Je nach Größe der finanziellen Lücke, die für die Rettung der Löwinnen geschlossen werden müsste, könnten so generierte Einnahmen aber auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein.

Spielerinnen und Trainer sind für drei Monate finanziell abgesichert

Bitter ist für den FCR sicherlich die Tatsache, dass es bislang nicht möglich war, den Spielbetrieb der ersten Mannschaft auszugliedern, weil das entsprechende Ligastatut erst beim DFB-Bundestag im Oktober auf den Weg gebracht werden kann. Daher ist das Gesamtkonstrukt des eingetragenen Vereins gefährdet – und damit also auch der Nachwuchs.

Die Spielerinnen sowie die Trainer sind durch die Agentur für Arbeit in Form von Insolvenzgeld für drei Monate zunächst einmal abgesichert sind. Andreas Röpke sagt selbst: „Das klare Ziel ist eine Sanierung des Vereins innerhalb des Insolvenzantragsverfahrens in Zusammenarbeit mit Vereinsmitgliedern, Fans, Sponsoren und der Stadt Duisburg.“