Jörg Vollack, Trainer des Oberligisten Jahn Hiesfeld, sagt vor dem FVN-Pokalfinale: „Was für uns herauskommt, bestimmt der MSV.“ Zebracoach Karsten Baumann nahm die Worte seines Kontrahenten mit einem Lächeln zur Kenntnis. „Schön, dass Jörg auf Understatement macht. Ich bin mir sicher, dass er seine Jungs richtig heiß machen wird.“

Am Dienstag schnupperte Jörg Vollack schon einmal etwas Endspielluft in Duisburg. Bei der Pressekonferenz vor dem FVN-Pokalfinale in der Schauinslandreisen-Arena am 15. Mai stand der Trainer des Außenseiters TV Jahn Hiesfeld gemeinsam mit MSV-Coach und „Hausherr“ Karsten Baumann zum Fototermin auf dem Rasen.

„Die Vorfreude“, erklärte Vollack, „ist riesengroß. Das ganze Dorf steht bei uns Kopf. Es erkundigen sich Leute nach Eintrittskarten, die zuvor noch nie ein Fußballspiel gesehen haben. Meine Jungs erwartet hier in Duisburg eine große Kulisse. Das sind genau die Erlebnisse, von denen sie später ihren Kindern erzählen können.“ Hiesfeld will mit der Unbekümmertheit des Außenseiters für ein knackiges Derby sorgen. Vollack: „Den Mannschaftsbus stellen wir nicht in den Fünfmeterraum. Und ergeben werden wir uns auch nicht. Was am Ende herauskommt, bestimmen allerdings nicht wir, sondern Karsten und seine Spieler.“

Karsten Baumann nahm die Worte seines Kontrahenten mit einem Lächeln zur Kenntnis. Der 261-fache Ex-Bundesligaprofi kennt das Geschäft. „Schön, dass Jörg auf Understatement macht. Ich bin mir sicher, dass er seine Jungs richtig heiß machen wird.“

Baumann spürt auch bei seinen Spielern ein gewisses Pokalfieber. „Die Vorfreude ist bei uns ebenfalls riesig. Ich sehe es aber nicht ganz so locker. Wir können als Favorit nur schlecht aussehen. Das war in den bisherigen Pokalrunden auch schon so. Ich werde meine Jungs warnen, dass sie Hiesfeld nicht auf die leichte Schulter nehmen.“ Am 14. November 2013 standen sich Oberligist Jahn und Drittligist MSV in einem Testspiel gegenüber. Die Zebras gewannen nach Toren von Deniz Aycicek, Athanasios Tsourakis und Julien Rybacki 3:1. „Da haben wir haben gesehen, dass der Gegner kicken kann. Ich erwarte eine schweißtreibende Aufgabe“, so Baumann.

20 000er-Marke wird angestrebt

Wolfgang Jades, Pokalspielleiter des Fußball-Verbands Niederrhein, hofft auf eine packende Partie zwischen Goliath und David. „Die bisher verkauften 16 000 Tickets sind schon eine enorme Zahl. Es wäre toll, wenn am 15. Mai bei der Zuschauermarke vorne eine „2“ stehen würde. Die hatten wir ja schon beim Halbfinale zwischen Rot-Weiß Essen und dem MSV. Das zeigt, wie attraktiv der Pokalwettbewerb ist.“

Jades geht nicht davon aus, dass der Sieger schon im Vorfeld feststeht. „Jahn wird dazu beitragen, dass wir in Duisburg ein Topspiel sehen.“

Auf den Sieger wartet nicht nur die Cup-Trophäe, sondern auch das Startticket für die lukrative Hauptrunde im DFB-Vereinspokal, die mit rund 107 000 Euro TV- und Vermarktungserlösen versüßt wird. Sollte der MSV Duisburg das letzte Drittligaspiel am Samstag (13.30 Uhr) gegen Preußen Münster gewinnen und bei gleichzeitigen Ausrutschern von Wehen und Osnabrück auf Rang vier vorstoßen, wären die Zebras automatisch in der Pokalhauptrunde dabei. In dem Fall wäre Jahn Hiesfeld auch bei einer Niederlage gegen den MSV im DFB-Wettbewerb vertreten. Vollack: „Am Samstag ist ganz Dinslaken MSV-Fan. Wenn Duisburg Platz vier packt, wird das Endspiel noch lustiger und lockerer. Ich hoffe, dass wir eine Super-Pokalparty feiern.“