Die Kicker des MSV Duisburg II sind in der Englischen Woche nur haarscharf an einem Sieg beim Tabellenführer der Oberliga vorbeigeschrammt. Erst in der 88. Minute erzielte der SV Hönnepel-Niedermörmter durch einen fragwürdigen Foulelfmeter, den Christian Mikolajczak verwandelte, den schmeichelhaften Ausgleich zum 2:2 (0:0)-Endstand.
„Wir waren das klar bessere Team, haben trotz schlechter Platz- und Lichtverhältnisse tollen Kombinationsfußball gezeigt und uns viele Chancen erarbeitet“, zollte Manfred Wölpper seinem Team ein dickes Lob. „Das einzige, was nicht so gut war, ist das Ergebnis“, war bei der Überlegenheit der Gäste auf dem schwer zu bespielenden Nebenplatz an der Düffelsmühle, mehr als ein Remis für den MSV drin. „Eigentlich muss man bei solchen Verhältnissen mit einem Punkt beim Spitzenreiter zufrieden sein, aber nach dem Spielverlauf haben wir zwei Punkte liegen lassen“, so der Coach.
Schließlich hatten die Zebras eine 2:0-Führung beim Favoriten vorgelegt. Marcel Stenzel, der auf die Position hinter Spitze Ismail Öztürk rückte, da Antonio Munoz-Bonilla nach langer Auszeit wieder sein Stammplatz auf der Sechs einnahm, ließ dem Ex-Zebra im Hö-Nie-Kasten, Tim Weichelt, mit einem Schuss von der Strafraumgrenze beim 1:0 keine Chance (52.). Nur acht Minuten später schraubte sich Dominik Reinert in eine maßgenaue Öztürk-Flanke und das Ergebnis auf 2:0 in die Höhe. Doch Hö-Nie hielt sich mit einer direkten Antwort durch einen Kopfballaufsetzer von 2,04-Meter-Mann Daniel Boldt im Spiel (62.). Ein anschließender offener Schlagabtausch blieb aus dem Spiel heraus torlos, ehe Schiedsrichter Florian Heien nach einem vermeintlichen Foul im MSV-Strafraum auf den Punkt zeigte.
Bitterer als der später Ausgleich war jedoch die Rote Karte gegen Marcel Stenzel, der sich in der Nachspielzeit nach einem Foul gegen sich zu einer Beleidigung seines Gegenspielers hinreißen ließ. Ein unschöner Makel in der Fairnesstabelle, in welcher der MSV mit bislang nur einer Gelb-roten Karte blendend da stand. „Und sehr schade für uns und Marcel“, ergänzt Wölpper. „Er ist in den letzten Wochen richtig aufgeblüht und hat auch gegen Ho-Nie ein richtig gutes Spiel gemacht“, war der Platzverweis für Wölpper „ein dicker Wermutstropfen.“
Denn gerne hätte der Coach Stenzel am Sonntag im Heimspiel gegen den Wuppertaler SV erneut in der Rolle der hängenden Spitze gesehen. „Das hat gut funktioniert. Und für Marcel tut es mir leid, denn es wäre sein erstes Spiel in der Arena gewesen.“