Duisburg. Der Sportchef der Zebras ist angesichts der Voraussetzungen mit dem Erreichten in der dritten Liga aktuell zufrieden. Aus Spielerkreisen kommen andere Stimmen – doch Grlic sagt: „Man muss realistisch bleiben.“ Neben Routiniers setzen die Duisburger auch auf junge Talente.

Der MSV Duisburg auf Platz elf: Da rümpft der eine oder andere schon mal die Nase. Mittelmaß? Langweilt! Manager Ivica Grlic lässt sich davon nicht beeindrucken. „Wir liegen ganz klar im Soll, was die bisherige Punktausbeute angeht“, sagt der ehemalige Nationalspieler, „man darf niemals außer Acht lassen, unter welchen Voraussetzungen wir in die Saison 2013/2014 gestartet sind.“

Der Sportdirektor zeigt auf: „Ich hätte es sofort unterschrieben, wenn im vergangenen Sommer jemand prognostiziert hätte, dass wir im Herbst im Mittelfeld platziert sind, die Mitgliederzahl gesteigert, über 5000 Dauerkarten-Kunden und einen höheren Zuschauerschnitt als in der 2. Bundesliga haben würden.“

Trotzdem gab es zuletzt aus dem Spielerbereich deutliche Worte. „Platz zehn oder elf, das reicht mir nicht“, erklärte Torjäger-Volltreffer Kingsley Onuegbu nach dem 1:1-Unentschieden bei der Reservemannschaft des VfB Stuttgart. Auch Kevin Wolze will nach drei Spielen ohne Dreier mehr und sagt: „Wir haben zu viele Punkte liegen lassen.“

MSV will in der Winterpause Zwischenbilanz ziehen

Auf die Frage, ob Grlic solche Aussagen positiv oder negativ zur Kenntnis nimmt, erklärt der Manager: „Ich nehme sie zur Kenntnis.“ Danach fügt er hinzu: „Wenn man so etwas sagt, dann müssen den Worten auch Taten folgen. Grundsätzlich finde ich ehrgeizige Spieler gut. Aber trotzdem muss man realistisch bleiben.“

Auf Kampfansagen jeglicher Art haben die Zebras bisher verzichtet. In der Winterpause wird Zwischenbilanz gezogen. Danach soll ein konkretes Ziel für die Restrunde formuliert werden. „Wir haben ja gesagt, dass wir uns in Anführungsstrichen in die Pause retten, weil die Vorbereitungsphase nur elf Tage betragen hat und wir viel improvisieren mussten“, fasst Ivo Grlic zusammen.

Durch ein Trainingslager, das wohl im Januar 2014 in der Türkei stattfinden soll, könnte Trainer Karsten Baumann mit seinem Spielerkader an diversen Abläufen feilen.

Zebras am Samstag im Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers

Grlic rechnet fast damit, dass sich die junge Mannschaft Stück für Stück verbessert. „Jeder kann sich steigern. Auch, was die Eingespieltheit angeht, konnte der Prozess bisher noch nicht abgeschlossen sein. So etwas dauert. Das kriegst du nicht in ein paar Wochen hin. “ Die Marschrichtung, neben Routiniers wie Branimir Bajic, Markus Bollmann oder Michael Ratajczak auf reichlich Talente wie Maximilian Güll, Filip Orsula oder Erdogan Yesilyurt zu setzen, hält der Manager für die richtige Variante.

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„Wir haben einen der jüngsten Spielerkader. Ein Yesilyurt ist gerade einmal 19 Jahre jung. Ihn haben wir zum Beispiel nicht einfach dazu geholt, um eine Kaderposition zu besetzen, sondern weil wir uns etwas von ihm versprechen. Dabei haben wir uns schon etwas gedacht. Wir haben natürlich auch die Leute aus dem eigenen Nachwuchsbereich, die jetzt auch im Training der Profimannschaft dabei gewesen sind, im Blick. Da lege ich persönlich großen Wert drauf.“

Am Samstag (14 Uhr) treffen die Zebras in der Schauinslandreisen-Arena auf die Stuttgarter Kickers. „Zuhause tun wir uns bisher schwer. Auswärts stellen wir dagegen eine der besten Mannschaften und sind schwer zu schlagen. Um Stuttgart zu bezwingen, müssen wir den Gegner richtig bearbeiten.“ Und einen möglichen Vorsprung cleverer über die Zeit bringen als gegen Saarbrücken.