Duisburg. .

Thomas Konietzko wollte dem Braten am Donnerstag nicht trauen. „Hier läuft bislang alles perfekt. Nicht dass uns gleich der See leerläuft“, unkte der Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes. Die Sorge war unbegründet, am Pegel der Regattabahn änderte sich am zweiten Wettkampftag nichts mehr.

Die gute Laune konnte die siebenfache Weltmeisterin Dalma Ruzicic-Benedek nicht teilen. Die gebürtige Ungarin, die nun für Serbien startet, hätte vor ihrem Trip nach Duisburg besser ihre Uhr überprüft. Der Zeitmesser an ihrem Handgelenk ging fünf Minuten nach, deshalb verpasste die Titelaspirantin ihren Vorlauf im K1 über 500 Meter. Davon kann die Deutsche Katrin Wagner-Augustin nun profitieren, ihre Chancen auf den WM-Titel haben sich damit erheblich verbessert.

Die Zeiten, die die offizielle Wettkampfuhr auf der Wedau anzeigte, stimmten nicht nur exakt, sie sorgten zum Auftakt der Titeljagd im deutschen Lager für beste Stimmung. Neun deutsche Boote lösten am Donnerstag ihr Ticket für die nächste Runde.

Fußballteam feuert Kanuten an

Der Vierer-Canadier mit Peter Kretschmer (Potsdam), Erik Leue (Magdeburg), Erik Rebstock (Neubrandenburg) und Kurt Kuschela (Potsdam) qualifizierte sich gestern sogar bereits für den Endlauf. Vor dem Rennen freute sich das Team über eine ungewöhnliche Unterstützung . „Am Streckenrand stand eine komplette Fußball-Mannschaft mit ihrem Trainer in Reih und Glied und feuerte uns an“, berichtete Erich Rebstock. Das Quartett belegte im Vorlauf Platz zwei und brachte sich damit für das morgige Finale in eine optimale Position. „Am Samstag kommt der Wind von halblinks. Wir dürfen dann auf Bahn sechs starten. Alles richtig gemacht“, strahlte Kurt Kuschela.

Nicht zu spät, sondern zu früh war der Essener Max Hoff unterwegs. Er erlaubte sich in seinem Einer-Rennen einen Fehlstart. Nach dem früheren Reglement wäre die Geschichte für ihn beendet gewesen. Doch so hatte er eine zweite Chance und nutzte sie. Am Ende erreichte er mit Tagesbestzeit das Finale am Samstag.

Sebastian Brendel – das Gesicht der Werbeplakate für die Kanu-WM – orientierte sich auch an den Wetterprognosen. Und ließ sich deshalb etwas Zeit. Um morgen im Finale eine günstige Ausgangsposition zu haben, ließ er den Kanadier Mark Oldershaw an sie vorbei ziehen. „Ich hoffe, dass die Rechnung aufgeht“, so der Olympiasieger nach dem Rennen.