Regatta-Verein und Verband blicken dem Start der Titelkämpfe am kommenden Dienstag auf der Wedau-Regattabahn optimistisch entgegen.
Heute vor einem Jahr wusste noch niemand, dass es ganz schnell wieder eine Kanu-Weltmeisterschaft in Duisburg geben würde. Da machten sich die deutschen Vorzeigeathleten noch Gedanken, wie sie mit dem Klima bei den Titelkämpfen in Brasilien umgehen würden – und dann verzichtete Rio de Janeiro im vergangenen September plötzlich aus finanziellen Gründen auf die Ausrichtung. Der Deutsche Kanu-Verband bekam den Ersatzzuschlag, fragte in Duisburg an, bekam ein „Ja“ als Antwort und sieht sich elf Monate später bestätigt: Die Organisatoren vor Ort haben das, was DKV-Präsident Thomas Konietzko als „Herkulesaufgabe“ bezeichnet, gemeistert.
„Es war eine riesengroße Herausforderung und es gab viele Zweifler, die fragten: Schafft Ihr das?“, erinnert sich Konietzko. Dabei ging der Anspruch darüber hinaus, einfach „nur“ eine WM zu planen: „Wenn die Kanu-Welt nach Duisburg kommt, wird ein hoher Standard beim Transport, der Logistik und der Strecke vorausgesetzt. Die Erwartungshaltung ist eine ganz andere als in einem Land wie Brasilien. Wir werden ja geradezu beschimpft, wenn etwas nicht so funktioniert wie geplant.“ Konietzkos Ansatz: „Wir wollten eine WM, der man nicht ansieht, dass sie in nur elf Monaten vorbereitet wurde.“
Der hohe Standard der Wedauer Strecke ist längst obligatorisch. Die Herausforderung lag aber auch in dem, was nicht offensichtlich erscheint. Hinter den Kulissen muss alles für den Transport, die Unterbringung und die Versorgung der Athleten getan werden. „Aktuell habe ich 8073 Übernachtungen vermittelt“, zählt Jürgen Joachim, Vizepräsident des ausrichtenden Kanu-Regatta-Vereins, ein Beispiel auf. Und weil die Schlafmöglichkeiten nicht nur in Duisburg, sondern auch in Essen und Ratingen gefunden werden muss, schließt sich mit dem Transport der Teilnehmer die nächste logistische Aufgabe gleich an. Essen möchten die Aktiven natürlich auch gern was: Nach jetzigem Stand sind 17 350 Verpflegungsleistungen eingeplant – Fleisch, Fisch, vegetarisch.
Froh sind die Veranstalter, dass vor allem örtliche Sponsoren mithelfen, dies alles zu stemmen. Ein wichtiger Eckpfeiler ist dabei das Haus Hövelmann aus Walsum: Sinalco/Rheinfels Quelle stellt mehr als 30 000 Liter an Getränken gratis zur Verfügung. Rainer Kasten, Nationaler Verkaufsleiter des Unternehmens: „Wir unterstützen die Stadt Duisburg bereits seit Jahrzehnten. Die Kanu-Weltmeisterschaft ist für uns außerdem die ideale Plattform, um eine internationale Ausstrahlung zu haben.“ Mit solchen Partnern falle es deutlich leichter, sich das organisatorische Pensum aufzuladen, so DKV-Geschäftsführer Wolfram Götz.
Nicht nur am Getränkestand wird die rote Kugel auf gelbem Grund bei der WM präsent sein: Auch der Showtruck der Firma wird seinen Platz auf der Plaza einnehmen und seinen Teil zum Unterhaltungsprogramm für die Besucher beitragen.