Duisburg. .

Das Training in den letzten Tagen vor dem Saisonauftakt war für die Kicker des MSV Duisburg II nicht das vergnüglichste. Statt des Balles gab es Lehrstunden an der Taktiktafel und Trockenübungen auf dem Feld, um Positionsspiel und Verschieben einzustudieren. Immer wieder wurden Situationen eingefroren , so dass Manfred Wölpper erklärend eingreifen konnte. „Es gibt Dinge, die den Jungs mehr Spaß machen“, weiß der Trainer, „aber es hat sich ausgezahlt.“

Als eines von sechs Teams konnte die U23 den Auftakt in der Oberliga siegreich gestalten. Der Jubel kannte keine Grenzen, als Joker Maximilian Dammer zwei Minuten nach seiner Einwechslung den Siegtreffer zum 2:1 bei Schwarz-Weiß Essen erzielte. Der Neuzugang von TuRU Düsseldorf verschwand unter einem Haufen zum Großteil aus Spielern, die zum ersten Mal für die U23 aufliefen. Für Wölpper mehr als nur Jubel: „Das sah nicht wie ein zusammengewürfeltes Team aus, sondern wie ein eingeschworener Haufen.“

Auch Joker Dammer wusste, dass die meisten Beobachter einen Auftaktsieg nach dem Umbruch der letzten Wochen nicht erwartet hätten: „Viele haben gedacht, wir sind an Boden. Aber wir haben gezeigt, dass wir richtig gut dabei sind“, so der 21-Jährige, der freilich „überglücklich“ war, dass der Sieg durch seinen Treffer gelang. Dabei überraschte ihn das auf Anhieb harmonische Zusammenspiel nicht: „Wir hatten erst unter Co-Trainer Engin Vural dann unter Manfred Wölpper sehr gute Trainingseinheiten und verstehen uns untereinander super. Vor allem läuferisch war es eine ganz starke Leistung von uns. Es ist noch viel möglich“, blickt Dammer voraus.

Während sein persönliches Ziel der Sprung in die Startelf ist, verfolgt Gökhan Lekesiz eine andere Perspektive. Einen Einsatz in der 3. Liga: „Ich werde in jedem Spiel 110 bis 120 Prozent geben und hart arbeiten, um die Chance in der ersten Mannschaft zu erhalten.“ Auf dieser Hoffnung beruhte auch sein Wechsel von Rot-Weiß Oberhausen II nach Duisburg: „Es lief gut für mich bei RWO, dennoch sind wir uns über einen Einsatz in der ,Ersten’ nicht einig geworden. Als mich MSV-Jugendcheftrainer Uwe Schubert anrief, der mich aus der Jugend von Borussia Mönchengladbach kennt, musste ich nicht lange überlegen. Beim MSV sehe ich die Perspektive den Sprung zu schaffen.“

Dass Lekesiz in seiner Pflichtspielpremiere direkt traf und der erste Torschütze der neuen Oberligasaison ist, war für ihn vor allem „wichtig“, so der 22-Jährige. „Wichtig, um den ersten Druck von der Mannschaft zu nehmen.“ Lächelnd schiebt er nach: „Und jetzt brauche ich nur noch 19 Tore, um meine Trefferzahl der letzten Saison zu bestätigen.“