Duisburg. . Heute gilt's für den MSV Duisburg: Das Ständige Schiedsgericht des DFB urteilt zur Stunde in Frankfurt, ob der Klub eine Lizenz für die Zweite Bundesliga erhält. Noch lässt sich nicht erahnen, wie die Entscheidung ausfallen wird. Wir halten euch an dieser Stelle auf dem aktuellen Stand.

Drei Wochen ist es her, da teilte die Deutsche Fußball Liga dem MSV Duisburg mit, dass der Verein keine Lizenz für die Zweite Liga erhalten werde - ein Schock für Spieler, Fans und Verantwortliche. Seitdem bangen sie an der Düsseldorfer Straße. Mit Mahnwachen, Flashmobs, einer Menschenkette und einem Konzert haben die Fans ihre Solidarität bekundet. Jetzt können sie nur noch warten.

Während die Mannschaft ihrem normalen Tagesgeschäft nachgeht und seit 10.30 Uhr zum Training an der Westender Straße angetreten ist, verhandeln die Richter in Frankfurt über die Zukunft des Klubs. Seit 10 Uhr tagt in einem geheimen Frankfurter Hotel das Ständige Schiedsgericht des Deutschen-Fußball-Bundes und entscheidet, ob der MSV Duisburg doch noch die Lizenz für die 2. Fußball-Bundesliga erhält.

12:15 Uhr: Inzwischen ist durchgesickert, wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist. Das Urteil über die Rechtmäßigkeit der Lizenzverweigerung wird zwischen 16 und 17 Uhr erwartet. Das sagte der Vorsitzende des Ständigen Schiedsgerichts, Professor Udo Steiner, am Mittag während einer Verhandlungspause. Laut Steiner sei die Atmosphäre in den ersten beiden Stunden der Verhandlung in einem Frankfurter Nobelhotel "angespannt" gewesen.

14:07 Uhr: Womöglich fällt die Entscheidung doch eher, als erwartet. Richter Steiner hatte die Verhandlung kurzzeitig unterbrochen, um den Duisburgern Zeit zur Beratung zu geben. "Vielleicht geht gleich alles ganz schnell", sagte Steiner, der jedoch auch zu Protokoll gab, noch nie so einen schwierigen Fall gehabt zu haben.

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Kletkes Klageschrift "exzellent" 

20 Seiten zuzüglich Anlagen umfasst die Klageschrift, die MSV-Anwalt Horst Kletke in Frankfurt eingereicht hat. „Exzellent“ sollen Kletkes Ausführungen sein, wie ein MSV-Funktionär durchblicken ließ. Die Kammer mit dem Vorsitzenden Richter Udo Steiner und den Beisitzern Theo Paeffgen und Goetz Eilers wird vermutlich am Nachmittag ihr Urteil fällen. Zu diesem Zeitpunkt werden die MSV-Kicker schon geduscht sein. Trainer Kosta Runjaic will mit seinen Spielern gemeinsam essen und im Mannschaftskreis auf die Nachricht aus Frankfurt warten.

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Die Duisburger Delegation machte sich am Dienstagabend auf den Weg nach Frankfurt. Horst Kletke, MSV-Chef Udo Kirmse, KGaA-Chef Jürgen Marbach und Geschäftsführer Björn Scheferling werden den MSV vor der Kammer vertreten. Die Vorstandsmitglieder Bernard Dietz und Ingo Wald fahren am Mittwoch nach Frankfurt, nehmen aber nicht an der Verhandlung teil.

Nachbesserungen nicht möglich

Das DFB-Schiedsgericht prüft die Entscheidung der Deutschen Fußball-Liga auf ihre Richtigkeit, finanzielle Nachbesserungen seitens des MSV sind nicht mehr möglich. Vor allem die Verlängerung eines Hellmich-Kredites, der an Bedingungen geknüpft ist, belastet die Duisburger Erfolgschancen erheblich. Die Entlassung von Geschäftsführer Roland Kentsch, der letztlich die eingereichten Unterlagen zu verantworten hatte, könnte ein Teil der Duisburger Strategie sein.

Sollte der MSV Duisburg keine Lizenz erhalten, wird die aktuelle Zweitliga-Mannschaft schnell auseinanderbrechen. Für den Fall einer Niederlage in Frankfurt wird der MSV wahrscheinlich zeitnah erklären, dass er versuchen wird, in der nächsten Saison in der 3. Liga zu spielen. Eine Insolvenz will der MSV vermeiden. Andernfalls droht der Absturz bis in die fünftklassige Oberliga.