Wasserfreunde Spandau –
ASC Duisburg
7:11
Viertel: 1:2, 1:4, 1:3, 4:2.
Tore: 0:1 Kreuzmann (1:33), 1:1 Miers (2:41), 1:2 Obschernikat (3:51), 1:3 Roeßing (9:25), 1:4 Real (9:41), 1:5 Roeßing (13:57), 1:6 Schüler (14:40), 2:6 Bukowski (17:35), 2:7 Roeßing (21:04), 3:7 Jüngling (21:40), 3:8 Schüler (22:36), 3:9 Rohe (23:44), 4:9 Jüngling (25:45), 5:9 Restovic (26:30), 5:10 Gouvis (27:15). 5:11 Real (29:51), 6:11 Schlotterbeck (30:52), 7:11 Miers (31:27).
Wasserfreunde Spandau –
ASC Duisburg
10:7
Viertel: 3:3, 3:2, 2:1, 2:1.
Tore: 0:1 Schüler (1:05), 0;2 Obschernikat (1:50), 1:2 Politze (2:10), 2:2 Schlotterbeck (6:18), 3:2 Stamm (6:53), 3:3 Schüler (7:26), 4:3 Politze (10:07), 4:4 Obschernikat (11:43), 5:4 Restovic (13:02), 5:5 Real (14:59), 6:5 Hebisch (15:18), 7:5 Bukowski (17:44), 7:6 Roeßing (20:34), 8:6 Schlotterbeck (22:30), 8:7 Theis (29:13), 9:7 Jüngling (30:55), 10:7 Stamm (31:28).
Mit den Siegermedaillen für die Deutsche Wasserballmeisterschaft im Gepäck traten die Jungs des ASC Duisburg gestern Abend von Berlin aus die Heimreise an. Der Schönheitsfehler in der Geschichte: Die Amateure durften sich die Plaketten noch nicht um den Hals hängen. Nach dem 11:7-Erfolg bei den Wasserfreunden Spandau am Samstag verpasste der ASCD am Sonntag mit der 7:10-Niederlage das vorzeitige Meisterstück. ASCD-Boss Axel Garnatz packte aber die Plaketten ein, damit sie am Mittwoch beim vierten Finalspiel in Duisburg für den Fall der Fälle bei der Siegerehrung parat liegen.
Seit drei Jahrzehnten kämpfen die Wasserballer des ASC Duisburg vergeblich darum, den übermächtigen Wasserfreunden Spandau den Deutschen Meistertitel streitig zu machen. Am Sonntag war in der Schwimmhalle in Berlin-Schöneberg der Traum für die Duisburger zum Greifen nahe. Die Duisburger, die vor einem Jahr gegen Spandau mit 0:3 sang- und klanglos untergingen und am Pfingstwochenende in Krefeld gegen Spandau bereits Pokalsieger wurden, haben am Mittwoch, 29. Juni, ab 19.30 Uhr auf der Vereinsanlage an der Kruppstraße den zweiten Matchball in der Hand. Mit einem Sieg über Berlin kann der ASCD dann die erste Deutsche Meisterschaft seit 1968 wieder an den Barbarasee holen. Im Falle einer Duisburger Niederlage fällt dann am Samstag, 1. Juni, ab 16 Uhr die Entscheidung in Berlin die Entscheidung.
Moritz Schenkel überragend
In der Schöneberger Schwimmhalle hätten die Amateure gerne die deutsche Wasserball-Geschichte auf den Kopf gestellt. Am Samstag demütigten die Duisburger den seit Jahren etablierten Branchenprimus phasenweise. Der ASCD mit einem überragenden Moritz Schenkel im Tor führte nach knapp 24 Minuten mit 9:3 – das ist so, als führe Deutschland im Fußball gegen Spanien mit 5:0. „Das war ein wunderbares Spiel. Es war wie aus einem Guss“, schwärmte ASCD-Trainer Arno Troost.
So wunderbar die 2:0-Führung nach Spielen schien, so ungewöhnlich war die Situation für die junge ASCD-Mannschaft am Sonntag. Erst um 18 Uhr begann das vermeintlich finale Finale – viel Zeit zum Nachdenken, womöglich zu viel Zeit. „Die Situation für meine Mannschaft war völlig neu. Du kannst in einem Spiel Deutscher Meister werden. Das haben die Jungs vorher noch nie erlebt“, gab Arno Troost Einblicke in das Seelenleben seiner Jungs.
Am Sonntg führte der ASCD nach 1:50 Minuten bereits mit 2:0 – eine Wiederholung des Coups vom Vortag schien möglich. Der Rekordmeister schlug dann aber doch noch eindrucksvoll zurück. Bis zur 15. Minute hielt der ASCD mit, doch nach dem 5:5 setzte sich Spandau um die entscheidende Nuance ab und brachte den ersten Play-off-Erfolg ins Ziel. Arno Troost: „Man kann sie eben nicht jeden Tag an die Wand spielen.“
Trotzdem hielt sich die Enttäuschung am Sonntag auf Duisburger Seite in Grenzen. Immerhin erreichte der ASCD sein Ziel, aus Berlin mindestens einen Sieg mit nach Duisburg zu bringen. Sven Roeßing, der am Samstag mit drei Treffern maßgeblich am ASCD-Erfolg beteiligt war: „Wir sind selbst schuld, dass wir es noch nicht geschafft haben. Aber es ist nichts passiert.“
Der Ex-Spandauer Dennis Eidner, der in den letzten Jahren auf der Seite des Seriensiegers immer gut lachen hatte, will nun im vierten Spiel mit dem ASC Duisburg alles klarmachen: „Heute haben sie uns gekriegt, am Mittwoch kriegen wir sie.“