Duisburg. . Zwar ist eine Entscheidung der Sitzung des Aufsichtsrats des MSV Duisburg e.V. noch nicht bekannt, die Sachlage hat sich jedoch verkompliziert. Am Rande wurde bekannt, dass der frühere MSV-Geschäftsführer Arnold P. Nitzki seinen Posten dort niedergelegt hatte.
Am Montagabend tagte einmal mehr der Aufsichtsrat des MSV Duisburg e. V. Bei Redaktionsschluss lag noch keine Entscheidung vor. Nicht mehr mit von der Partie war Arnold P. Nitzki. Der frühere MSV-Geschäftsführer hatte am Vormittag seinen Posten niedergelegt. Auf Anfrage der Redaktion bestätigte der 70-Jährige seinen Rückzug, wollte seine Beweggründe jedoch nicht darlegen.
Die Sachlage ist derweil mittlerweile komplizierter geworden. Denn auf der Seite der Gesellschafter, die frisches Geld unter der Voraussetzung, dass sich die Vereinsstrukturen ändern, dem MSV zukommen lassen wollen, ist es in den letzten zwei Tagen zu einem Bruch gekommen. Die Herren sind mittlerweile nicht mehr auf dem selben Weg unterwegs.
Auf der einen Seite steht der größte Gesellschafter, der Ex-Vereinschef Walter Hellmich, der mit frischem Geld einer „Investorengruppe“ den MSV retten will. Andere Gesellschafter sehen darin jedoch einen Alleingang Hellmichs, der auf diesem Umweg in letzter Konsequenz als „Weißer Ritter“ an die Spitze des MSV zurückstreben könnte. In einem Interview mit der „WDR-Lokalzeit“ schloss Hellmich am Abend eine Rückkehr in ein Amt jedoch aus, erklärte aber: „Wenn ich helfen kann und darum gebeten werde, tue ich das mit Freunden gerne.“
Revalutierungs-Modell noch nicht vom Tisch
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Der Plan der übrigen Gesellschafter sieht hingegen vor, ein neues Darlehen aufzunehmen. Dies wäre möglich über eine sogenannte Revalutierung, da bereits über die Hälfte der Arena abbezahlt ist. Der MSV könnte auf diesem Wege die bestehende Grundschuld erneut nutzen und frisches Geld erhalten. Die Dauer der Tilgung würde sich auf diesem Wege entsprechend verlängern.
Gebag-Sanierer Utz Brömmekamp, der bei der Krisensitzung vor einer Woche für die Gesellschafter gesprochen hatte, erteilte dem Revalutierungs-Modell im Gespräch mit dieser Zeitung schon in der vergangenen Woche eine Absage, „weil das die Banken nicht mitmachen werden.“ Im Gremium soll sich Walter Hellmich ähnlich geäußert haben. Doch die Gesellschafter pochen nun darauf, beim Land NRW und der HSH Nordbank einen entsprechenden Antrag zu stellen. Eine Ablehnung sei keinesfalls sicher – so die Argumentation der Befürworter des Konzeptes.
Im Fernseh-Interview übte Hellmich Kritik an seinen Nachfolgern: „Unter meiner Führung wäre das mit meinen Freunden nicht passiert. Meine Nachfolger haben sehr viel angerichtet.“ Die Summe, die der MSV zum kurzfristigen Überleben benötigt, bezifferte Hellmich mit fünf Millionen Euro.