Halle. . Nach dem Fehlstart in der 2. Bundesliga kann beim MSV Duisburg zumindest vorübergehend durchgeatmet werden: Mit dem 1:0-Sieg beim Drittligisten Hallescher FC wurde das ganz große Fiasko vermieden.
Gefightet, gerackert, gewonnen: Der angeschlagene MSV Duisburg schaffte es durch einen hart erarbeiteten 1:0 (1:0)-Sieg beim Drittligisten Hallescher FC, der bis auf einen Knipser alle Zutaten für eine Überraschung in seinem Kader versammelte, die totale Bruchlandung abzuwenden und in die zweite DFB-Pokalhauptrunde einzuziehen.
Neben der allgemein verbesserten Stimmungslage und dem gestiegenen Selbstvertrauen kann Geschäftsführer Roland Kentsch auch mit dem Sockelbetrag von 237.000 Euro für die nächste Runde planen. Ein Fernseh-Liveauftritt in den Öffentlich-Rechtlichen würde dann sogar mit 367.000 Euro zusätzlich zu Buche schlagen. Dann muss allerdings ein Kracherlos her und nicht das, was Maurice Exslager gerne hätte.
„Zuhause gegen einen Zweitligakonkurrenten, das wäre Okay. Oder ein Spiel wie vor zwei Jahren beim 1. FC Köln, wo wir auf dem Weg zum Pokalfinale nach Berlin 2:1 gewonnen haben.“
Sukalo verwandelt
Exslager war an der entscheidenden Aktion beteiligt. Nach 16 Minuten zog Halles Jan Benes die Bremse im Strafraum und hinderte Exslager am Torschuss. „Da gab es nur zwei Möglichkeiten. Entweder, ich haue das Ding rein oder der Verteidiger tritt mich um. Da konnte es nur Elfmeter geben“, meinte Exslager. Goran Sukalo blieb vom Punkt aus cool – 0:1! Die Duisburger schienen Halle erst den Schwung zu nehmen, gerieten dann aber immer mehr unter Druck. Keeper Felix Wiedwald bewahrte seine Truppe mit starken Paraden vor dem Ausgleich.
Auch nach dem Wechsel hatte der MSV nur wenig Gelegenheiten zur Vorentscheidung. Trainer Oliver Reck: „„Die Konter hätten wir besser ausspielen müssen. Was bei uns nicht geklappt hat, war Ruhe reinzubringen, die Übersicht zu behalten. Aber ich habe Spieler gesehen, die sich in jeden Ball geworfen haben. Wir haben als Team überzeugt, einer war für den anderen da. Wir haben als Mannschaft intensiver und besser verteidigt, dazu wichtige Signale an die Fans gesendet. Das Team lebt.“
Turbulente Endphase mit Glück überstanden
In der turbulenten Endphase verhinderte Wiedwald mit einem Klasse-Reflex gegen Benes die Verlängerung (90+1). Auch den Flankenhagel in der Nachspielzeit überstanden die Zebras mit Glück. „Wie wir weitergekommen sind, das interessiert morgen keinen mehr“, stellte Felix Wiedwald trocken fest.
Maurice Exslager ergänzte: „Wir haben uns gesagt, dass wir uns wehren und nicht noch ein Mal die Situation haben wollen, die es vor ein paar Monaten schon gab. Das war ein dreckiger Sieg in Halle und spielerisch nicht toll. Wir haben gespielt wie achte Liga, aber unterm Strich sage ich: Egal! 1:0, fertig, aus. Uns hilft das, in die Spur zu kommen.“ Wie viel Fahrt die Zebras tatsächlich aufgenommen haben, müssen sie Samstag gegen Dresden (13 Uhr/live im DerWesten-Ticker) unter Beweis stellen.