Duisburg. .
Es stand Spitz auf Knopf. Der Frauen-Fußball-Klub FCR 2001 Duisburg stand in den letzten Tagen dicht vor der Insolvenz, das Kapitel Bundesliga wäre am Samstag mit dem Rückzug der Mannschaft beinahe beendet gewesen. Doch in letzter Sekunde griffen Sponsoren in die Tasche und retteten den Verein. Eine Finanzierungslücke von 200 000 Euro hätte das Aus bedeutet. „Es war sehr knapp, aber ich bin froh, dass wir es geschafft haben“, atmete FCR-Chef Thomas Hückels am Sonntag durch.
„In der Vergangenheit wurde der Erfolg auf Pump gekauft“, erläutert FCR-Finanzvorstand Dirk Broska. Der FCR schob in den letzten Jahren ständig Schulden in Höhe von bis zu 300 000 Euro vor sich her. Das Uefa-Cup-Finale gegen Perm in der ausverkauften MSV-Arena vor drei Jahren sorgte für eine zwischenzeitliche Verbesserung der finanziellen Situation des Vereins. Aber auch nach dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte lebten die Hüttenheimer weit über ihren Verhältnissen.
Der Vorstand um Thomas Hückels, der seit einem Jahr im Amt ist, zieht nun die finanzielle Notbremse. Der Weggang der Leistungsträgerinnen – zuletzt hatte sich Nationalspielerin Annike Krahn verabschiedet – war letztlich auch eine Konsequenz der finanziellen Situation. „Wir gehen jetzt den Weg der Konsolidierung, um den Verein in ein sicheres Fahrwasser zu manövrieren“, sagt Hückels. Spektakuläre Neuverpflichtungen sind nicht möglich, die Verpflichtung der amerikanischen Torhüterin Ashlyn Harris war bereits ein Glücksfall. Auf dem deutschen Markt ist laut Hückels nichts mehr zu realisieren, weitere Zugänge werden wohl noch aus dem Ausland kommen.
„Für den Titelkampf wird es sicher nicht reichen“, unterstreicht Hückels, der den Fans trotzdem auch im kommenden Spieljahr attraktiven Frauen-Fußball bieten will. „Steigende Sponsorengelder sind im Frauen-Fußball derzeit nicht realisierbar“, sagt Dirk Broska. Zumindest folgte der FCR 2001 nicht dem Beispiel des Hamburger SV, der unlängst seine Mannschaft aus der Bundesliga zurückzog. Die Finanzen des FCR 2001 sieht der Vorsitzende Thomas Hückels für die nächsten beiden Spielzeiten gesichert.