Duisburg. .
Aufsteiger SV Bergisch Gladbach 09 hat das, was der VfB Homberg zurzeit nicht hat: eine torhungrige Offensivabteilung. Der Neuling ließ es bisher 26 Mal klingeln und stürmte auf Platz drei in der NRW-Liga. Zum Vergleich: Die Homberger schafften in zehn Spielen gerade mal acht Treffer.
„Wir können es drehen und wenden, es bleibt immer das gleiche Thema. Die Chancenverwertung ist nicht so, wie wir uns das alle erhoffen“, bilanziert VfB-Coach Günter Abel, „wir können jetzt keinen Torjäger herbeizaubern, sondern müssen versuchen, den Angreifern die Angst vor dem Versagen zu nehmen. Das kann man im Training durch verschiedene Elemente probieren, aber grundsätzlich müssen wir als Team abgezockter werden.“
„Das finde ich gut“
Wie das geht, präsentierte Bergisch Gladbach unter anderem beim deutlichen 4:0 in Velbert. „Ich ziehe den Hut vor dieser Mannschaft. Wenn ein Team, das keiner auf der Rechnung hatte, plötzlich nach vorne stößt, dann finde ich das richtig gut“, sagt Abel.
Trotzdem soll es mit den Beutezügen der Bergisch Gladbacher zumindest am Sonntag vorbei sein. „Mein Trainerkollege Didi Schacht war bisher ziemlich frech und hat auswärts fast alles mitgenommen, dazu in den letzten fünf Spielen nur ein Gegentor kassiert. Jetzt kann er ruhig mal ein paar Zähler in Homberg lassen“, scherzt Abel. Dass der ehrgeizige Ex-Schalker Schacht auf dieses Angebot nicht eingehen wird, versteht sich von selbst.
Abel erwartet gegen den Tabellendritten „ein schweres Stück Arbeit“. Seine Begründung: „Bergisch Gladbach hat junge, hungrige Leute, ist siegesgeil, zweikampfstark. Im Grunde haben sie unsere Tugenden. Mit dem einen Unterschied: Dass sie die Dinger vorne machen.“
Der VfB muss noch auf Defensivspezialist Sunay Acar verzichten. Zwar stieg der Kapitän ins Teamtraining ein, aber ein Comeback käme am Sonntag noch zu früh. Mo Attris (Oberschenkel-Probleme) muss sich ebenfalls noch gedulden. Simon Edu (Innenbandriss) und Niklas Stegmann (Muskelbündelriss) fallen noch Wochen aus.