Duisburg. .

Zumindest am Donnerstag landete Maurice Exslager einen Volltreffer. Der Zweitliga-Fußballer des MSV Duisburg besuchte das Kinderheim Sankt Josef in Friemersheim. Der Stürmer schrieb nicht nur Autogramme, sondern brachte auch für die Kids Geschenke mit, die er aus eigener Tasche bezahlt hatte.

Ob „Exe“ am Sonntag auch die Fans des MSV Duisburg im Spiel gegen den SC Paderborn 07 beschenken kann? Die Stürmernot beim MSV ist nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Emil Jula groß. Flamur Kastrati und Valeri Domovchiyski überzeugten bislang kaum – womöglich ist Exslager eine Option für Trainer Milan Sasic.

MSV-Stürmer Maurice Exslager besuchte das Kinderheim Sankt Josef in Friemersheim. Foto: Christoph Reichwein / WAZ FotoPool
MSV-Stürmer Maurice Exslager besuchte das Kinderheim Sankt Josef in Friemersheim. Foto: Christoph Reichwein / WAZ FotoPool

Zumindest verbindet der frühere Bocholter gute Erinnerungen mit Paderborn. In der vorletzten Saison feierte der Youngster gegen die Ostwestfalen nicht nur sein Zweitliga-Debüt, sondern erzielte zugleich fünf Minuten nach seiner Einwechslung sein erstes Tor für die MSV-Profis. Exslager, der in der vergangenen Spielzeit zweimal erfolgreich war, traf damals zum 1:1-Ausgleich. Am Ende verlor der MSV das Spiel mit 2:3.

Nur Hansa Rostock hat weniger Geld

Ein vergleichbares Ergebnis würde den MSV am Sonntag noch tiefer in die Krise stürzen. Dass nun ausgerechnet eine Mannschaft wie der SC Paderborn dem MSV das Fürchten lehrt, ist bezeichnend. Vor der Saison reduzierte der Verein den Spieleretat auf 4,7 Millionen Euro. Nur Hansa Rostock hat noch weniger Geld (4,1) zur Verfügung.

Reflexartig zählten viele Experten das Team von Trainer Roger Schmidt zu den Abstiegskandidaten, doch nun rocken seine Jungs die Liga. Vier Tore in Bochum, zuletzt vier Treffer gegen den FC Ingolstadt – das Team belegt derzeit mit 15 Punkten den siebten Tabellenplatz. Weniger Geld kann offenbar doch Tore schießen. Im Gegensatz zum MSV verlor der SC Paderborn trotz eines kleinen Etats nur drei Stammkräfte, Trainer Schmidt kann auf eine homogene Einheit setzen.

So werden die Paderborner mit sehr viel Selbstvertrauen an die Wedau reisen. Vereinschef Wilfried Finke stapelte am vergangenen Freitag nach dem 4:1-Sieg über Ingolstadt zumindest nicht tief. „Ich denke schon, dass wir Spieler mit Erstliga-Format haben und vielleicht können wir ihnen das irgendwann auch hier bieten“, träumt der Mann von der 1. Liga. Da kann er in Duisburg nachfragen. Es ist ein schöner Traum.