Duisburg. . Fußball-Zweitligist MSV Duisburg ging im Sommerschlussverkauf leer aus. Vergeblich bemühten sich Trainer Milan Sasic und Geschäftsführer Roland Kentsch bis zum Mittwoch-Vormittag um eine Neuverpflichtung. Dafür griff die Konkurrenz beherzt zu.

Am Freitag packten die Zeugwarte der Zweitliga-Kicker des MSV Duisburg in Bad Kreuznach die Koffer und Materialkisten. Eine Garnitur mussten sie gar nicht erst auspacken: Die Klamotten für den neuen MSV-Stürmer blieben während des Trainingslagers in der Kiste. Vergeblich bemühten sich Trainer Milan Sasic und Geschäftsführer Roland Kentsch bis zum Mittwoch-Vormittag um eine Neuverpflichtung.

Der finanziell klamme MSV ging im Sommerschluss-Verkauf leer aus – die Konkurrenz schlug hingegen im Kaufrausch kräftig zu. Nicht ohne Grund wollte Sasic noch einmal im Angriff nachbessern: Als Stürmer Emil Jula verletzungsbedingt fehlte, wehte im MSV-Angriff nur ein laues Lüftchen. Nun müssen sie Jula in Duisburg in Watte packen.

Frankfurt legt zu

Die Konkurrenz ließ mit einigen spektakulären Transfers aufhorchen. Bei Eintracht Frankfurt darf Manager Bruno Hübner offenbar erheblich mehr Geld in die Hand nehmen als zu seiner Duisburger Zeit. Mit Mo Idrissou und Rob Friend verstärkten sich die Hessen hochkarätig. Beide Stürmer – vor allem Friend – standen auch beim MSV auf der Wunschliste. Es blieb ein Wunsch. Sasic: „Selbst wenn der abgebende Verein eine Leihe vereinbaren und einen Großteil des Gehaltes einbehalten würde, könnten wir das nicht schaffen.“

Am Geld lag es bei Petar Sliskovic wohl nicht. Der Mainzer stürmt nun bis zum Saisonende beim FC St. Pauli. Der MSV hatte sich bereits in der letzten Winterpause um den hoch talentierten Angreifer bemüht und im Sommer angeblich Einigkeit mit dem Spieler erzielt. Nur Mainz wartete ab und entschied sich nun für einen anderen Verein.

Martin Fenin wechselte neun Minuten vor Ende der Wechselfrist von Eintracht Frankfurt zu Energie Cottbus. Die Lausitzer schafften damit das, was der MSV vergeblich versucht hat: Fenin ist nun der adäquate Sturmpartner zum etablierten Angreifer – in diesem Fall Dimitar Rangelow.

Sasic blickt nach vorne

Auf dem Markt war auch Zlatko Dedic, der nun auf Leihbasis zu Dynamo Dresden wechselte. Der Slowene spielte beim VfL zuletzt keine Rolle mehr.

Nachbar Fortuna Düsseldorf hat sich ebenfalls im Angriff verstärkt – wenn auch auf unspektakuläre Weise. Die Fortunen verpflichten den 18-jährigen Stürmer Villyan Bijev vom FC Liverpool auf Leihbasis.

Im Saisonverlauf werden es die Zebras mit diesen Stürmern zu tun haben. Milan Sasic wird dann womöglich ein wenig wehmütig die Aufstellungen der Gegner studieren. Doch der Kroate hakt das nun ab und will nach vorne schauen: „Ich bin dem Vorstand dankbar, dass wir zumindest versucht haben. einen Spieler zu holen. Aber ich vertraue jetzt dem aktuellen Kader.“

Am Samstag unterlag der MSV in einem Testspiel in Kapellen Bundesligist Borussia Mönchengladbach mit 1:3. Den Ehrentreffer für die "Zebras" erzielte übrigens kein Stürmer, sondern Abwehrspieler Daniel Reiche.