Julian Koch schrie vor Schmerzen, wälzte sich auf dem Rasen des Oberhausener Stadions, klopfte mehrfach mit der Hand auf den Boden. Dass der MSV Duisburg im Zweitliga-Derby bei RWO nur 0:0 spielte – geschenkt. Doch der Schock bei den Verantwortlichen der Zebras sitzt tief. Koch zog sich eine Knieverletzung zu, der Leistungsträger wird am Dienstag im Pokalspiel gegen Energie Cottbus fehlen.
Das Drama um Julian Koch nahm in der 13. Minute in einer scheinbar harmlosen Szene seinen Lauf. Koch setzte im gegnerischen Strafraum nach, wollte den Ball noch erkämpfen. Doch er schaffte es nicht, er trat in die Luft, prallte mit RWO-Gegenspieler Dimitrios Pappas zusammen. Beide stürzten zu Boden. Den Verantwortlichen auf der MSV-Bank gefroren die Gesichtszüge.
Mit Willi in die Klinik
Trainer Milan Sasic: „Es war ein Schreck!“ Wenig später signalisierte Physio Jens Vergers: Auswechseln! Sanitäter holten Koch mit der Trage vom Platz. Der Blondschopf hielt den Ellbogen vor sein Gesicht. Verzweiflung. Kurz darauf fuhr MSV-Mitarbeiter Tobias Willi den Vizekapitän in die Unfallklinik nach Buchholz. Die genaue Diagnose wird es erst heute geben. Doch ein Einsatz am Dienstag ist ausgeschlossen. „Jeder Spieler wird dann für Julian einen Tick mehr geben“, so Sasic trotzig. Der Trainer würdigte den Dortmunder Leihspieler als „Prototyp des MSV-Spielers. Mit Wucht und Leidenschaft.“
Beim MSV überzeugt nur Yelldell
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Für Koch war das Spiel in einer Phase beendet, in der der MSV das Heft in der Hand hatte. Nach hektischem Beginn standen die Gastgeber unter Druck. Olcay Sahan und der für Koch eingewechselte Filip Trojan vergaben in der 34. Minute nacheinander die Führung für den MSV, der in der ersten Halbzeit ein Eckenverhältnis von 7:0 erzielte. „Wir hatten Glück, dass wir die starke Phase der Duisburger überstanden haben“, so der neue RWO-Trainer Theo Schneider nach der Partie.
Drei Spiele torlos
Zwei Minuten nach der einzigen brauchbaren Duisburger Chance sendete Oberhausen die ersten Lebenszeichen aus. Ronny König zirkelte den Ball in Anschluss an einen Freistoß nur knapp neben das Duisburger Tor. König scheiterte wenig später ebenso an MSV-Keeper David Yelldell wie Mike Terranova im Nachschuss (39.).
RWO gegen MSV
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Die 12161 Zuschauer sollten in der zweiten Halbzeit keine Torchance mehr sehen. Da half den Duisburgern auch nicht mehr Sasic’ Erkenntnis, „dass die Statistik für uns gesprochen hat.“ Duisburg im Pokalfieber, doch die Mannschaft hat sich offenbar einen hartnäckigen Infekt eingefangen: In den letzten drei Spielen hat das Team kein Tor mehr erzielt und nur zwei Punkte geholt. Die Realisierung des ersten großen Traumes ist in weite Ferne gerückt.
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