Köln. .

Der MSV Duisburg hat sich zwei Tage vor Heiligabend mit einem Millionenpräsent beschert. Durch einen 2:1 (1:0)-Sieg beim Bundesligisten 1. FC Köln schafften die Zebras den Sprung ins Viertelfinale des DFB-Pokals und dürfen sich über 1,2 Millionen Euro Einnahme freuen.

„Wir haben uns selbst ein Weihnachtsgeschenk gemacht“, strahlte Kapitän Srdjan Baljak, „unsere Truppe war sehr, sehr heiß, kompakt und aggressiv. Wir haben verdient gewonnen.“

„Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, jubelte MSV-Trainer Milan Sasic, der Routinier Ivica Grlic nach mehreren Wochen auf der Bank wieder ins defensive Mittelfeld beorderte, da Goran Sukalo aufgrund von Kniebeschwerden nicht auflaufen konnte. Der Schachzug machte sich schon nach 180 Sekunden bezahlt. Nach einem Grlic-Eckball köpfte Sturmtank Stefan Maierhofer das frühe Führungstor für den Außenseiter, der von über 10 000 Fans lautstark unterstützt wurde.

In der Folgezeit war vom Duell David gegen Goliath wenig zu sehen. Der MSV legte früh den Respekt vor den Geißböcken ab. Die Kölner stümperten im Aufbau- und Defensivspiel, so dass sich für die clever agierenden und taktisch geschickt eingestellten Gäste immer wieder Torgelegenheiten ergaben. Nur mit großer Mühe konnte Kölns Youssef Mohamad einen Konter von Filip Trojan zur Ecke abblocken (28.). Eine schöne Kombination über Benjamin Kern, Julian Koch und Stefan Maierhofer landete in den Armen von FC-Torwart Faryd Mondragon (34.). Trojan setzte einen Schuss kurz vor der Halbzeit etwas zu hoch an (39.).

Bessere Möglichkeiten

Wer nach dem Seitenwechsel einen Kölner Sturmlauf erwartet hatte, sah sich getäuscht. Die besseren Möglichkeiten gab es auf Duisburger Seite. Grlic (53.), Baljak (56.) und Sahan, der die Kugel nach 63 Minuten an den Pfosten knallte, versäumten es, den Vorsprung auszubauen. Besser machte es Julian Koch, der erneut eine starke Leistung im Mittelfeld zeigte. Der Blondschopf verwertete ein Zuspiel von Trojan per Flachschuss zum 0:2 (76.).

Ausgerechnet durch den ehemaligen Duisburger Simon Terodde meldete sich Köln in der dramatischen Endphase noch einmal zurück. Teroddes Schuss flutschte Zebra-Keeper David Yelldell unter den Fäusten durch zum 1:2 (84.). Zum Ausgleich reichte es für den spät aufgewachten 1. FC Köln nicht mehr. Während die Hinrunde für die Geißböcke mit einer herben Enttäuschung endete, rundete der MSV eine starke Halbserie, die zuletzt etwas ins Stocken geraten war, ab. „Bei einem Bundesligisten zu gewinnen, ist überragend“, zwinkerte Olcay Sahan, während Teamkollege Filip Trojan einfach abschalten will: „Ich möchte nur noch Koffer packen und ab nach Hause.“