Duisburg. Der Eishockey-Oberligist EV Duisburg setzt sich gegen Herne durch. Doch der Nord-Meister tritt nur mit einem B-Kader in Thüringen an.
Das ist bitter: Die Füchse Duisburg feiern einen Derbysieg, verkürzen den Rückstand auf die Pre-Play-off-Plätze aber nur um einen Punkt. Während in der benachbarten Schauinsland-Reisen-Arena der MSV Duisburg gegen Paderborn spielte, ging es zeitgleich auch in der Pre-Zero-Rheinlandhalle los. Die Füchse und der Herner EV konnten sich nicht auf eine Spielverlegung einigen. Die knapp 1200 Fans, die trotzdem in der Eissporthalle waren, sahen kein Spiel auf hohem Niveau – aber einen immens wichtigen 3:1 (1:0, 2:1, 0:0)-Sieg des EV Duisburg im Kampf um die Pre-Play-offs in der Eishockey-Oberliga. Bitter nur: Die Black Dragons Erfurt, die aktuell auf Rang zehn stehen, gewannen ebenfalls. Und das gegen die Tilburg Trappers. Das ist zwar auch den Füchsen gelungen, seinerzeit spielten die Niederländer aber mit vollem Kader. Diesmal schickten sie ein verbessertes B-Team nach Thüringen, das wenigstens einen Punkt holte. Erfurt siegte nach Penaltyschießen.
„Sicherlich sind wir enttäuscht, aber letztlich sind wir selbst daran Schuld, dass wir in dieser Situation sind.“
„Sicherlich sind wir enttäuscht“, sagte Füchse-Geschäftsführer Tom Södler, „aber letztlich sind wir selbst daran Schuld, dass wir in dieser Situation sind.“ Mit Cedrick Andree, Mike Dalhuisen, Jay Huisman, Danny Stempher und Marvin Timmer sowie den Importspieler Phil Marinaccio und D‘Artagnan Joly schonten die Trappers, die als Hauptrunden-Meister feststehen, satte sieben Spieler vor den Play-offs, setzten stattdessen Spieler aus der zweiten Mannschaft ein, darunter auch den Kontingentspieler Chance Adrian.
Ärger um den Ausgleich
Derweil stand das Spiel an der Wedau auf keinem sonderlich hohe Niveau. Das war aber auch unwichtig. Einzig drei Punkte zählten gegen den Tabellenletzten vom Gysenberg. Aaron Krebietke brachte den EVD nach gut 13 Minuten in Führung. Herne glich zur Spielmitte durch den früheren Duisburger Rasmus Lundh Hahnebeck aus – dabei zogen sich die Schiedsrichter Sebastian Lehmann und Denis Nimako allerdings den Zorn der Fans und von Torhüter Julius Schulte auf sich. Der wurde über den Haufen gefahren, verlor dabei seinen Schläger, sodass Verteidiger Steven Deeg ihm seinen – freilich deutlich kleineren – Spielerschläger gab. Zunächst ging ein Duisburger Angriff in die Binsen, im Gegenzug traf Herne zum 1:1. Die beiden Unparteiischen, die sich dem Niveau des Spiels angepasst hatten, hatten offenbar nichts Strafwürdiges erkannt. Richtig lagen sie etwas später, als sie einen vermeintlichen Powerplay-Treffer der Füchse von Samuel Eriksson wegen eine Schlittschuhtors nicht gaben. Bemerkenswert war eher, dass sie sich das tatsächlich noch im Videobeweis anschauen mussten.
Aus Duisburger Sicht war das halb so wild. Denn in Überzahl beendeten die Libäck-Zwillinge endlich ihre vier Spiele andauernde Trefferflaute, nachdem Samuel Erikson schön für Linus Wernerson Libäck aufgelegt hatte. Schick: Nur eine halbe Minute später erhöhte Nardo Nagtzaam auf 3:1, nachdem sich Martin Schymainski mit viel Laufbereitschaft den Puck nach einem Abspielfehler der Gäste gesichert hatte. Im Schlussdrittel kam von Herne viel zu wenig, um am Spielstand noch etwas zu ändern. So überstand der EVD auch eine minutenlange doppelte Unterzahl, ohne all zu viele Schüsse der Gäste zuzulassen.
Zu viele Strafzeiten
„Mit dem ersten Drittel bin ich zufrieden, dann haben wir uns aber mit zu vielen Strafzeiten selbst aus dem Spiel genommen“, sagte Füchse-Trainer Fabian Schwarze. „Außerdem haben wir erneut zu viele Turnover zugelassen. Nun gilt es, dass wir uns auf das Spiel in Essen am Sonntag vorbereiten.
Die Statistik:
Tore: 1:0 (13:23) Krebietke (LinusWernerson Libäck, Kälble), 1:1 (30:12) Hahnebeck (Ott, Schmitz), 2:1 (37:44) Linus Wernerson Libäck (Eriksson, Pontus Wernerson Libäck/5-4), 3:1 (38:16) Nagtzaam (Schymainski, Fomin).
Strafen: Duisburg 16, Herne 16.
Zuschauer: 1171.