Duisburg. Was für ein Spiel! Auf Defensive haben sowohl der EVD als auch die Hannover Scorpions einfach mal verzichtet. Applaus trotz Niederlage.
An der Wedau haben es die Topteams der Eishockey-Oberliga Nord schwer. In dieser Saison haben bereits sowohl die Hannover Scorpions als auch die Tilburg Trappers gegen die Füchse Duisburg verloren. Und auch diesmal war es alles andere als eine Spaziergang für die Skorpione aus der Wedemark. Letztlich gab es nach einem unfassbaren Spiel trotz einer 7:9 (3:2, 1:2, 3:5)-Niederlage viel Applaus.
Als der Finne Miro-Pekka Saarelainen, der immer noch auf seinen ersten Treffer im Dress des EVD wartet, in der zweiten Minute die erste Chance für die Hausherren hatte, war das schon ein Wink für die Mellendorfer, dass das Ganze kein Schaulaufen werden würde. Die Scorpions machten von Beginn an Druck – doch die Tore schossen zunächst einmal die Hausherren. Mit einem schicken Doppelpass kam Linus Wernerson Libäck schon nach etwas mehr als fünf Minuten zum 1:0-Führungstreffer. Gleich danach machte das Team aus der Region Hannover weiter Druck, sodass EVD-Torhüter Linus Schwarte immer wieder im Blickpunkt stand. Der Ausgleich also? Nein, das 2:0! Förderlizenzspieler Matthias Pape zog einfach mal ab, den Rebound drückte Brooklyn Beckers ins Netz (11.). Doch die aufstiegswilligen Scorpions, die eine Mannschaft mit viel DEL- und DEL2-Erfahrung aufbieten können, ließen sich nicht beeindrucken. Erst traf Markus Eberhardt das Tor, dann Aaron Reinig den Pfosten und schließlich Jordan Knackstedt zum Ausgleich (19.). Dennoch ging der EVD mit einer Führung in die Pause: 19 Sekunden vor der Sirene umrundete Pontus Wernerson Libäck das gegnerische Tor und Michael Fomin schoss den Puck ins Netz.
„Wir nutzen vorne unsere Chancen gut, aber wir brauchen hinten mehr Zugriff.“
„Wir nutzen vorne unsere Chancen gut, aber wir brauchen hinten mehr Zugriff“, sagte Matthias Pape in der Drittelpause gegenüber Sprade TV. Da lag der Mann richtig, denn die Zahlen untermauerten das Gesagte: 3:2 Tore für Duisburg bei 8:24 Schüssen aus Sicht der Gastgeber. Tatsächlich machten die vom früheren NHL-Toptorhüter Tom Barrasso trainierten Wedemärker einfach weiter und kamen nach einem Puckverlust der Hausherren zum frühen Ausgleich durch Justin Kirsch (22.). Doch abermals gingen die Füchse in einem nun positiv wilden Spiel in Führung: Pontus Wernerson Libäck düpierte die Gäste-Defensive und traf per Rückhand zum 4:3 (24.). Der Favorit schlug abermals zurück: Beim 4:4 (37.) verwertete Brett Cameron seinen eigenen Abpraller. Etwas ärgerlich, dass die Schiedsrichter nicht immer auf der Höhe des Geschehens waren. So übersahen sie beispielsweise einen durchaus gefährlichen Check gegen Michael Fomin, der dabei ins Torgestänge stürzte (31.) – gemäß Regelwerk gilt so etwas als Bandencheck.
Zwei Undiszipliniertheiten von Michael Fomin wurden dann aber für die Füchse zum Bumerang. Nur 16 Sekunden nach Wiederbeginn sorgte Justin Kirsch in Überzahl für die erste Hannoveraner Führung. Nach einer weiteren Strafe gegen Fomin überstanden die Füchse zwar die Unterzahl, doch Sekunden später traf Brett Cameron noch aus der Powerplay-Formation heraus zum 6:4 (46.). Doch der EVD schlug nun zweimal in Überzahl zu – durch Edwin Schitz und Nicklas Kälble. Doch drei Minuten vor dem Ende traf Christoph Kabitzky zum Gästesieg? Erstmal nicht, da Pape ausglich, ehe Kabitzky Sekunden später erneut erfolgreich war.
Die Statistik:
Tore: 1:0 (5:41) Linus Wernerson Libäck (Pontus Wernerson Libäck, Schymainski), 2:0 (10:55) Beckers (Pape, Nagtzaam), 2:1 (11:13) Eberhardt (Aquin, Kabitzky), 2:2 (18:17) Knackstedt (Klöpper, Reiss), 3:2 (19:41) Fomin (Wernerson Libäck, Kälble), 3:3 (21:01) Kirsch, 4:3 (23:18) Pontus Wernerson Libäck (Linus Wernerson Libäck, Mensch), 4:4 (36:23) Cameron (Reinig, McPherson), 4:5 (40:16) Kirsch (Knackstedt, Cameron/5-4), 4:6 (45:55) Cameron (Wruck, Knackstedt), 5:6 (52:29) Schitz (Pontus Wernerson Libäck, Schymainski/5-4), 6:6 (55:26) Kälble (Pontus Wernerson Libäck/5-4), 6:7 (56:50) Kabitzky (Eberhardt, Klöpper/5-4), 7:7 (58:40) Pape (Linus Wernerson Libäck/6-5), 7:8 (58:54) Kabitzky (McPherson, Reinig), 7:9 (59:51) Kirsch (ENG).
Strafen: Duisburg 10, Wedemark 10.
Zuschauer: 776.