Duisburg. Oberligist VfB Homberg besiegt Spitzenreiter SpVg Schonnebeck mit 1:0. Trainer Janßen jubelt: „Haben die Übermannschaft geschlagen.“
Besser konnte der VfB Homberg sein Spieljahr 2024 in der Oberliga Niederrhein nicht beenden. Ihrer bereits starken Hinrunde setzten die Kicker von Stefan Janßen im letzten Spiel des Jahres zum Rückrundenauftakt die Krone auf. Mit einem 1:0 (0:0)-Sieg brachten die Gelb-Schwarzen dem souveränen Tabellenführer SpVg Schonnebeck die erst zweite Niederlage bei und sicherten sich so Platz fünf zur Winterpause. „Das war eine über 90 Minuten zu 100 Prozent konzentrierte Leistung, was die Jungs da abgerufen haben“, konnte Coach Stefan Janßen seine Kicker zum Jahresabschluss nicht genug loben.
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Bevor es ins Spitzenspiel ging, wurde es ruhig im PCC-Stadion. Mit einer Schweigeminute gedachten die Homberger ihrer Mitarbeiterin Manuela Bunde, die mit nur 41 Jahren verstorben ist und ihren Mann und drei Söhne hinterlässt. Der VfB lief mit Trauerflor auf und spendete der Familie einen Teil der Einnahmen.
Seine Startelf, die er jeweils bei den letzten beiden Siegen gegen Monheim und Schwarz-Weiß Essen aufs Feld geschickt hatte, musste Janßen notgedrungen auf einer Position verändern. Für den mit einem Syndesmoseband-Anriss ausfallenden Kapitän Justin Walker begann Sakaki Ota auf dem linken Flügel. Da Luca Kazelis privat verhindert war, hatte der Coach somit nur drei Feldspieler aus dem Oberliga-Kader auf der Bank.
VfB Homberg: Turudija trifft per Elfmeter
Fußballerisch hielt das Spitzenduell, was es versprach. Von Beginn an ging es intensiv zur Sache, wobei der VfB gegen die mit Abstand beste Offensive der Liga selbst den Weg nach vorn suchte. Nach nur drei Minuten hatte Vahidin Turudija freie Bahn, schloss aber bereits 18 Meter vor dem Tor ab und verfehlte den Kasten. Fünf Minuten später passte Turudija im Strafraum auf Ota, der dann Ball im Fallen knapp am rechten Pfosten vorbei legte.
Dann aber zeigte auch der Ligaprimus seine Offensivqualitäten. Nach einem Konter über Artur Golubytskij klärte KC Hersey im 1:1-Duell gegen Robin Brandner (10.). In der 21. Minute fand Golubytskij dann mit einem Schuss aus 14 Metern ebenso seinen Meister im VfB-Keeper, wie drei Minuten später, als er nach einer schnellen Kombination über Arne Wessels und Brandner aus gleicher Distanz auf rechte Eck hämmerte und Hersey den Ball rausboxte.
Auf der anderen Seite prüfte Julian Bode aus 16 Metern noch einmal Schonnebecks Schlussmann Lukas Lingk, ehe es trotz guter Chancen torlos in die Pause ging, aus der Homberg mit Florian Berisha für den angeschlagenen Bode – und mit viel Druck kam. Die ersten 15 Minuten spielten sich nur in der Hälfte der Essener ab, die Glück hatten, nicht in Rückstand zu geraten. Einen Kopfball von Turudija aufs lange Eck konnten sie einen Meter vor der Linie klären (50.), kurz darauf strich ein scharf geschossener, von Felix Hohmann noch abgefälschter Freistoß um Zentimeter vorbei.
Doch die Homberger blieben am Drücker und wurden dafür in der 77. Minute belohnt. Nachdem Aaron Addo im Sechzehner nicht regelkonform abgeräumt wurde, verwandelte Turudija den fälligen Strafstoß zum 1:0. Die Hausherren ließen nicht locker, hatten noch dreimal das 2:0 auf dem Fuß. Da sie es ausließen, mussten die Zuschauer noch bis zur sechsten Nachspielminute bangen – doch dann kannte der Jubel keine Grenzen. Der Clou war perfekt. „War das ein geiles Ding“, sprudelten Freude und Stolz aus Stefan Janßen nur so heraus. „Wir haben die Übermannschaft der Liga geschlagen. Was will man mehr?“
Die Statistik
VfB: Hersey – Schütz, Hohmann, Scheibe, Addo – Schaar (90./+2 Manchev), Ribeiro, Turudija – Bode (46. Berisha), Gomez Dimas (90./+3 Meyer), Ota.
SpVg: Lingk – Kehrmann, Baraza (80. Denker), Bloch, Winking – Skuppin, Geisler (85. Brauer), Pinke, Golubytskij – Brandner (51. Kuhlmann, 80. Kourouma), Wessels.
Tor: 1:0 Turudija (77., Foulelfmeter).
Gelbe Karte: Pinke.
Schiedsrichter: Ulankiewicz (Mülheim an der Ruhr).
Zuschauer: 500.