Duisburg. EV Duisburg trifft am Freitag um 19.30 Uhr daheim auf das Schlusslicht Herner EV. Revanche für das 0:5 im Hinspiel ist Pflicht.

Mit nur zwei Kontingentspielern geht der Eishockey-Oberligist EV Duisburg in das enorm wichtige Derby gegen den Herner EV. Sportdirektor Thomas Ziolkowski wartete am Donnerstag nur noch auf die Unterschrift eines neuen Mittelstürmers mit ausländischem Pass. Zunächst war die mündliche Zusage da, am Abend auch die Unterschrift. Der Finne Miro-Pekka Saarelainen wird seinen langzeitverletzten Landsmann Janne Seppänen ersetzen – allerdings wohl noch nicht im anstehenden Derby.

Ein Finne aus Ungarn

Der 30-Jährige spielte zuletzt für Újpesti TE in Ungarn, zuvor in der höchsten dänischen Liga für die Rødovre Mighty Bulls, nachdem er in Polen mit GKS Katowice Meister geworden war. In seinem Heimatland kam er sowohl in der „Liiga“, der höchsten Spielklasse, als auch in der zweitklassigen Mestis zum Einsatz, wobei er vor allem in den beiden Saisons von 2017 bis 2019 sehr ordentlich punktete.

Ziolkowski legte sich besonders ins Zeug bei der Nachverpflichtung, weil die Partie am Freitag um 19.30 Uhr in der Pre-Zero-Rheinlandhalle gegen die Miners richtungsweisend sein wird, auch wenn der Neue nun doch noch nicht helfen kann. Die „Bergleute“ aus Herne spielen eine unterirdische Saison und graben ihren Stollen auf der Talsohle der Tabelle. Sieben Punkte hat die von dem ehemaligen Duisburger Erfolgstrainer Dirk Schmitz betreute Truppe. So eine Mannschaft sollte der Fuchs aus dem Bau fegen – sollte man meinen. Drei der sieben Punkte lieferte der EVD mit einem blamablen 0:5 im Hinspiel.

Die Füchse Duisburg stehen unter Druck

Das Wiedersehen wird nun zum Charaktertest. Ziolkowski: „Der Druck ist da.“ Denn für die Füchse läuft es ebenfalls alles andere als gut. Nach dem ersten Sechs-Punkte-Wochenende vor der Deutschland-Cup-Pause folgten zwei Leerfahrten gegen Rostock (5:8) und Erfurt (4:5). Für viele Fans steht bereits seit Wochen fest: Trainer Risto Kurkinen weiß das Team nicht zu führen.

Ziolkowski sieht „alle in der Verantwortung“, also Trainer und Team. Doch er weiß auch: Gelingt gegen Herne kein Erfolg, dann bekommt er selbst den Druck zu spüren. Kurkinen wird sich dann kaum noch halten können. Der Hinweis auf das große Verletzungspech in dieser Saison wird dann als Erklärung nicht mehr ausreichen. Die spannende Frage lautet dann: Findet der Sportchef passenden Ersatz? Und wie schnell? Bereits am nächsten Dienstag geht es um 20 Uhr mit dem Auswärtsspiel bei den Hannover Scorpions weiter.

„Anders als im Vorjahr ist die Saison noch nicht gelaufen. Es ist weiter eng.“

Thomas Ziolkowski
EVD-Sportdirektor

Die Füchse stehen auf Platz zehn in der Tabelle. Damit erreicht man so gerade eben die Pre-Play-offs. Das kann den Ansprüchen nicht genügen. Der Sportchef bleibt jedoch guten Mutes: „Anders als im Vorjahr ist die Saison noch nicht gelaufen. Es ist weiter eng.“ Er sei weiterhin von der Mannschaft überzeugt und glaube, dass der Turnaround gelingen wird. Allerdings verhelfen nur Siege auf die Überholspur. Gegen Herne muss man damit anfangen. Immerhin: Es steht einigermaßen Personal zur Verfügung. Verteidiger Max Hense und – als Premierengast – Raphael Jakovlev, ein Stürmer vom Kooperationspartner Köln, verstärken das Team.

Nach wie vor fehlt Nardo Nagtzaam, dessen Verletzung wohl eine Rückkehr aufs Eis vor Dezember nicht zulässt. Für vier Reihen reicht es nicht ganz, aber für gute drei Angriffsblöcke. Sieben Verteidiger führt das Spielprotokoll auf. Davon kann der Fuchs nicht genug haben, denn gerade die Abwehr wackelt. Dafür hat Ziolkowski eine Erklärung: „In unserer Situation will jeder ein bisschen mehr machen und geht ein größeres Risiko ein.“ Das rächte sich mit 13 Gegentoren am vergangenen Wochenende gegen zwei Mannschaften, die man eigentlich auf Augenhöhe wähnte.

Fans dürfen Teddys aufs Eis werfen

Zum Spiel gegen Herne veranstalten die Füchse übrigens einen Teddybär-Toss. Das funktioniert so: Irgendwann im Spiel haben die Fans die Gelegenheit, Plüschtiere aufs Eis zu werfen. Die kuscheligen Teile werden dann einem Partner zur Verfügung gestellt, der sie an Kinder weitergibt, die ohne Teddys sind. Das ist eine schöne Geste von den Füchsen. Deshalb entfällt an dieser Stelle der Hinweis, dass im Fall einer Niederlage beim EVD nicht mehr gekuschelt wird.