Duisburg. Vor 27 Jahren fand das erste von nun bald sechs Frauenfußball-Länderspielen in Duisburg statt. Martina Voss-Tecklenburg erinnert sich.

Gegentore? Oder gar Niederlagen? Aber doch nicht in Duisburg! Wenn die deutsche Fußball-Nationalmannschaft der Frauen am Montag (18.10 Uhr, Schauinsland-Reisen-Arena) zum sechsten Mal in Duisburg gastiert, dann sind die Aussichten auf einen Erfolg im Duell gegen Australien aus rein statistischer Sicht groß. Denn noch nie hat die DFB-Auswahl ein Spiel an der Wedau verloren. Und erst ein einziges Mal hat Deutschland in Duisburg ein Gegentor kassiert. Eine stattliche Bilanz.

Das erste Gegentor darf als „historisch“ angesehen werden. Nicht nur weil nach der Führung der USA am 9. Oktober 1997 bislang kein anderer Gegner in Duisburg erfolgreich war, sondern weil jemand Besonderes damals in der vierten Spielminute getroffen hatte: Kristine Lilly. Und dieser Name hat im Weltfußball Gewicht. Sie ist weltweit die Rekordhalterin in Sachen Länderspiele – und zwar unabhängig vom Geschlecht. Bemerkenswerte 354 Mal lief sie für die USA auf. Ihre 30 WM-Partien sind ebenfalls ungeschlagen. Sie stand prägend für das seinerzeit als fast unschlagbar geltende US-Team.

„Das war schon eine Riesensache, dass wir damals gegen die USA gewonnen haben.“

Aber eben nur fast. „Das war schon eine Riesensache, dass wir damals gegen die USA gewonnen haben“, erinnert sich Martina Voss-Tecklenburg noch gut an das erste Frauen-Länderspiel in Duisburg. „Die USA waren damals Olympiasiegerinnen und hatten ein sehr starkes Team.“ Dennoch ging der Sieg vor 27 Jahren an die deutschen Frauen. Sandra Smisek, die im folgenden Sommer zum FCR Duisburg wechselte, erzielte den Ausgleich. Pia Wunderlich und Birgit Prinz sorgten in der zweiten Halbzeit schließlich für den 3:1 (1:1)-Sieg. Das Spiel war mit 7100 Zuschauern für damalige Verhältnisse sehr gut besucht. „Ich kann mich noch sehr gut an dieses Spiel erinnern“, sagt Voss-Tecklenburg. „Einmal, weil es in Duisburg war. Und zudem haben wir nun wirklich nicht oft gegen die USA gewonnen.“

Über 28.000 Fans beim Europapokal-Finale

„Duisburg ist eine Fußballstadt und hat auch den Frauenfußball immer gut angenommen“, sagt die frühere Bundestrainerin. „Als wir mit dem FCR 2001 Duisburg im Jahr 2009 den UEFA Women‘s Cup gewonnen haben, kamen zum Rückspiel in Duisburg über 28.000 Zuschauer ins Stadion“, unterstreicht Voss-Tecklenburg. „Aber auch schon als wir 1985 mit dem KBC Duisburg Deutscher Meister geworden sind, waren über 5400 Fans auf der Anlage an der Westender Straße dabei.“ Und die drängten sich auf der vergleichsweise kleinen Meidericher Anlage, um den 1:0-Sieg gegen Bayern München mitzuerleben.