Duisburg. Die Nerven liegen bei der 0:5-Pleite am Herner Gysenberg blank. Fomin und Schmitz geraten aneinander. Schlimmer Auftritt der Füchse.
In der Woche hatte es eine Aussprache gegeben. Eine Analyse. Das Ergebnis: Der Trainer trägt keine Schuld, die Spieler müssen ihren Job besser machen, vor allem müsse man defensiv besser stehen. Das werde auch schon im Derby beim Herner EV, seines Zeichens Tabellenletzter der Eishockey-Oberliga, besser klappen. Und wie. 15 Sekunden gespielt, zwei Herner stehen völlig frei vor dem Duisburger Tor und können sich aussuchen, wer die Gastgeber in Führung bringt. Am Ende war der Offenbarungseid perfekt. Die Füchse Duisburg mussten sich am Gysenberg sang- und klanglos mit 0:5 (0:2, 0:3, 0:0) geschlagen geben.
„Euer Team war gut vorbereitet, unseres nicht. Wir dachten, wir wären gut vorbereitet.“
Irgendwann sagte der Moderator bei Sprade TV: „Duisburg sehr trostlos.“ Und so bitter es sein mag, so wahr ist diese Aussage für dieses Spiel. Und dass die Nerven blank liegen, zeigte die Szene zu Beginn der zweiten Drittelpause, als sich Füchse-Stürmer Michael Fomin und Hernes Trainer Dirk Schmitz, der zehn Jahre lang in Duisburg tätig war, ein heftiges Wortgefecht beim Gang in die Kabinen lieferten. So heftig übrigens, dass beide eine Spieldauerstrafe kassierten.
Nach dem Spiel gratulierte Füchse-Trainer Risto Kurkinen dem Herner Co-Trainer Lars Gerike zum Sieg und sagte: „Euer Team war gut vorbereitet, unseres nicht. Wir dachten, wir wären gut vorbereitet.“
Jona Dannöhl kratzt Puck von der Linie
Zwar waren Pontus Wernerson Libäck und Nicklas Mannes wieder im Kader, doch das Spiel in Herne war aus Duisburger Sicht noch schlimmer als die Partien am zurückliegenden Wochenende. Gerade einmal zwei Minuten waren gespielt, als Herne das 2:0 in Person von Ex-Fuchs Lennart Schmitz nachlegte, der ungehindert einen Schuss abfälschen konnte. Ohnehin ist „ungehindert“ ein Synonym für diesen Auftritt. Oft ließen es die Füchse an der nötigen Konsequenz fehlen, gingen nur halbherzig in die Situationen, sodass Herne wenig überraschend oft im Puckbesitz blieb, als ein Turnover möglich schien. Und dann müssen sich die Füchse auch bei Jona Dannöhl bedanken, der im ersten Drittel die Scheibe so gerade eben noch von der Linie kratzte, was sich die Schiedsrichter im Videobeweis noch einmal genau angesehen haben.
Kaum Chancen
Duisburger Chancen? Ein Schüsschen hier, ein Verlegenheitsabschluss da. Zu Beginn des Mitteldrittels hätte Edwin Schitz den Anschluss herstellen können, war aber offenbar zu überrascht und konnte die Scheibe nicht kontrollieren. Im Gegenzug gab es die nächste Großchance für Herne. Die nutzten die Hausherren zwar nicht, erhöhten aber schließlich auf 3:0 durch eine Direktabnahme von Niko Ahoniemi. Slapstick war der vierte Herner Treffer: Michael Fomin lässt die Scheibe zum eigenen Tor rutschen, Manuel Neumann lässt die Scheibe zum eigenen Tor rutschen – und schließlich rutscht sie Torhüter Matthias Bittner im Zeitlupentempo durch die Beine, sodass Ahniemi sogar noch Zeit hatte, eine Dankeskarte zur Post zu bringen, ehe er den Puck über die Linie schubste. Mit dem 5:0 noch vor der zweiten Pause war die Geschichte dann endgültig durch.
Zum Schlussdrittel verließ Bittner das Duisburger Tor und machte Platz für Linus Schwarte. Klar ist: den Goalie traf keine Schuld an dem Debakel. Die beste Chance, auf die Anzeigetafel zu kommen, hatten die Füchse in der 46. Minute, doch auch Martin Schymainski scheiterte mit seinem Alleingang.
Die Statistik:
Tore: 1:0 (0:15) Swinnen (Cohut, Ahoniemi), 2:0 (2:04) Schmitz (Keresztury, Herbold), 3:0 (27:32) Ahoniemi (Eriksson, Swinnen), 4:0 (30:33) Ahoniemi, 5:0 (36:50) Keresztury (Bürgelt, Zernikel).
Strafen: Herne 4 + Spieldauer (Trainer Schmitz), Duisburg 8 + Spieldauer (Fomin).
Zuschauer: 1205.