Duisburg. Zum Saisonstart geht es für den Bundesligisten gleich gegen den Rekordmeister. Dazu hat man sich eine besondere Aktion ausgedacht.
Nach Rödinghausen ist vor Spandau. Zumindest für die Fans des Fußball-Regionalligisten MSV Duisburg, die den Blick über den Tellerrand wagen und erstklassigen Sport erleben möchten. Die Wasserballer des ASCD gewähren allen, die ein MSV-Trikot tragen, am Samstag (16 Uhr) freien Eintritt zu ihrem Bundesliga-Auftaktspiel gegen Spandau 04 Berlin.
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Um die Werbetrommel zu rühren, kommt der ASCD vorher in Mannschaftsstärke in die Schauinsland-Reisen-Arena und wird sich und die älteste olympische Mannschaftssportart vor dem Anpfiff auf dem Rasen präsentieren. Was aus Sicht der Zebra-Fans unbedingt für den Abstecher zum Wasserball spricht: Das Schwimmstadion liegt direkt nebenan, und das Spiel ist ein „Knaller“. Spandau ist Rekordmeister und Pokalsieger, der ASCD wurde zuletzt Dritter. Ach ja, und das kräftezehrende Duell dauert nur etwas mehr als eine Stunde. Die „Wasserfußballer“ sind also rechtzeitig zur Sportschau zu Hause.
„Die Spandauer sind der Favorit und werden alles daran setzen, gleich zu zeigen, wer ihres Erachtens die Nummer eins in Deutschland ist.“
Die Gemütslagen der „ewigen Rivalen“ könnten unterschiedlicher kaum sein. Der ASCD hat sich am letzten Wochenende zum ersten Mal für die Gruppenphase des Euro Cups qualifiziert. Spandau verpasste indes erstmals in diesem Jahrtausend die Hauptrunde im Europapokal und ging hart mit sich ins Gericht. Auf der Facebook-Seite ist von „spielerischem Desaster“, „ideenlos“ und „fehlender Spritzigkeit“ die Rede. ASCD-Trainer Vuk Vuksanovic hat natürlich vernommen, dass die Hauptstädter den eigenen Anspruch nicht erfüllen konnten. Was das für Samstag bedeutet? „Eigentlich nichts. Die Spandauer sind der Favorit und werden alles daran setzen, gleich zu zeigen, wer ihres Erachtens die Nummer eins in Deutschland ist.“ Ein Stück weit kommen die Hauptstädter diesmal als Wundertüte daher, fiel ihr Umbruch mit acht Neuzugängen doch noch gewaltiger aus als der des ASCD.
Seiner Mannschaft sei die Europapokal-Euphorie anzumerken, erzählt Vuksanovic. Für die meisten Spieler ist es das erste Mal, dass sie in Serie „englische Wochen“ haben. Los geht es schon am nächsten Donnerstag mit der Partie bei Pro Recco (Italien), dem erfolgreichsten Wasserball-Verein der Welt. Die Heimspiele sind für den 17. Oktober (Szolnoki VSC), 31. Oktober (HAVK Mladost Zagreb) und 14. November (Pro Recco) jeweils um 19.15 Uhr terminiert. Die Karten kosten zwölf Euro (ermäßigt sieben Euro) und können über die Vereinshomepage (www.ascd.de) bestellt werden. „Die nächsten Wochen werden interessant, schön und stressig. Wir sind sehr dankbar, dass uns der Verein und unsere Sponsoren uns die Teilnahme ermöglichen“, sagt Vuksanovic und betont: „Wir werden die Belastung gut steuern müssen. Wir spielen jetzt innerhalb einer Woche gegen Spandau, Pro Recco und Hannover. Mehr geht nicht.“
Die Bundesliga soll unter dem Abenteuer keineswegs leiden. Schließlich lautet das Ziel auch in dieser Saison: Finale erreichen. „Wir haben ein junges Team mit großem Potenzial. Dieses gilt es nun Schritt für Schritt auszuschöpfen“, so Vuksanovic, der am Samstag alle Mann dabei hat. (kök)