Duisburg. Nach dem Sturz aus der Bundesliga in die Landesliga ist unklar, wie die Perspektive der Abteilung aussieht. Ein Kommentar.
50 Jahre lang wurde der Fußball in seiner weiblichen Variante in Duisburg auf höchstem oder zumindest zweithöchstem Niveau gespielt. 1974 nahm der KBC aus Kaßlerfeld erstmals an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft teil. Das erst einmal letzte Spiel des MSV im DFB-Pokal für eine vermutlich sehr lange Zeit taugte nicht als Ende einer solchen Ära, dessen waren sich alle Beteiligten auch bewusst. Das 0:9 gegen den Hamburger SV ließ manche im Publikum bedrückt zurück und dürfte in den einschlägigen sozialen Medien auch manche spöttische Bemerkung hervorgerufen haben, doch das haben die Spielerinnen und ihr Umfeld sicher nicht verdient.
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„Leistungsbezogenen Breitensport“ wolle man künftig anbieten. So wurde die Ausrichtung nach dem Bundesliga-Abstieg und dem Verzicht auf das Zweitliga-Startrecht formuliert, was nicht danach klingt, als solle in absehbarer Zeit wieder versucht werden, diese Spielklassen zu erreichen. Die vom Verband eröffnete Möglichkeit, in der Saison 2025/26 dann wieder in der viertklassigen Niederrheinliga einzusteigen, während die aktuelle Spielzeit noch als nominelle zweite Mannschaft in der Landesliga bestritten wird, klang erst einmal gut, birgt aber auch Probleme. Das derzeitige Team scheint angesichts von zwei Niederlagen in den Auftaktspielen nicht in der Verfassung zu sein, in einem Jahr aus dem Stand eine Klasse höher anzutreten. Sicher wird ein Teil dafür in Betracht kommen, doch es wird externe Verstärkungen brauchen, um dort sportlich bestehen zu können. Die Voraussetzungen dafür zu schaffen, könnte aber ein Kraftakt werden, denn die Sponsoren dürften einer Landesligatruppe nicht hinterherlaufen.
Es wird also zumindest weiter organisatorischer Hilfe der Vereinsführung bedürfen, um den Frauen im MSV auf Dauer eine Perspektive zu bieten. Nach zehn Jahren als mehr oder weniger ungeliebtes Anhängsel wäre eine Neuausrichtung hier sehr wünschenswert.